Zur silbernen Hochzeit (Hochzeitsgedicht in einer Hochzeitszeitung, Hochzeitsrede …)
Seht, wie die silbernen Lettern im Sammet sich innig verschlingen,
Eure Namen, sie sind’s, ganz ineinander verwebt!
Also umrankten im Lenz der Liebe traut sich die Herzen,
Seele in Seele zerfloss, bis sie zerschmolzen in Eins.
Und die Jahre verrannen; wie glühte die Sonne des Sommers,
Trotzend dem Wetter und Sturm reifte die goldene Saat. –
Herbst nun ist es geworden, mit mildem Scheine der Wehmut
Streift der scheidende Strahl grüßend die dämmernde Flur.
Und wie Spinnweb ziehn, zu glitzerndem Netz gewoben,
Über der Wanderer Haupt silberne Fäden dahin.
Aber die köstliche Frucht aus reich gesegneter Ernte
Wisst ihr geborgen, und Glück tragt ihr in friedlicher Brust.
Füreinander wie einst in Liebe schlagen die Herzen –
Was so im Leben vereint – trennen einst sollt‘ es der Tod?
Ernst Scherenberg