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    Wilhelm Müller



    Zitate, Texte, Gedichte von Johann Ludwig Wilhelm Müller (1794-1827) deutscher Dichter.


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    Die Wetterfahne

    Der spielt mit der Wetterfahne
    Auf meines schönen Liebchens Haus.
    Da dacht ich schon in meinem Wahne,
    Sie pfiff‘ den armen Flüchtling aus.
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    Die böse Farbe

    Ich möchte ziehn in die Welt hinaus,
    Hinaus in die weite Welt,
    Wenn’s nur so grün, so grün nicht wär
    Da draußen in und Feld!
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    Der stürmische Morgen

    Wie hat der zerrissen
    Des Himmels graues Kleid!
    Die Wolkenfetzen flattern
    Umher in mattem .
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    Frühlingseinzug

    Die Fenster auf, die Herzen auf!
    Geschwinde! Geschwinde!
    Der alte Winter will heraus,
    Er trippelt ängstlich durch das Haus,
    Er windet bang sich in der Brust,
    Und kramt zusammen seinen Wust
    Geschwinde, geschwinde.
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    Der Lindenbaum

    Am Brunnen vor dem Tore
    Da steht ein Lindenbaum:
    Ich träumt in seinem
    So manchen süßen Traum.
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    Der Dichter, als Epilog

    Weil gern man schließt mit einer runden Zahl,
    Tret ich noch einmal in den vollen Saal,
    Als letztes, fünfundzwanzigstes ,
    Als Epilog, der gern das Klügste spricht.
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    Kinderfrühling

    Wollt euch nicht so schnell belauben,
    Wälder, und mir wieder rauben
    Diesen lieben ,
    Den so lang ich mußte missen,
    Bis die Schleier er zerrissen,
    Die den hüllten ein.
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    Das Brautkleid

    Die Flur hat angezogen
    Ein grünes seidenes Kleid,
    Die leichten schillernden Falten
    Umfliegen sie weit und breit.
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    Setz einen Frosch

    Setz einen Frosch auf einen weißen Stuhl,
    er hüpft doch wieder in den schwarzen Pfuhl.

    Wilhelm Müller

    Der Garten des Herzens

    In meines Herzens Mitte blüht ein Gärtchen,
    verschlossen ist es durch ein kleines Pförtchen,
    zu dem den Schlüssel führt mein liebes ,
    mein Mädchen, mein Mädchen.
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    Mit dem grünen Lautenbande

    »Schad um das schöne grüne Band,
    Daß es verbleicht hier an der Wand,
    Ich hab das Grün so gern!«
    So sprachst du, Liebchen, heut zu mir;
    Gleich knüpf ich’s ab und send es dir:
    Nun hab das Grüne gern!
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    Sollst nicht murren

    Sollst nicht murren,
    sollst nicht schelten,
    wenn die Sommerzeit vergeht,
    denn es ist das Los der Welten,
    alles kommt und alles geht

    Wilhelm Müller




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