Humorvolle, Tiergedichte, Sportgedichte, Gedichte von Werner Siepler aus Bochum freundlicherweise zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.
Die gewichtige Weihnachtszeit
Wenn weihnachtlicher Glanz sich zeigt
und nicht nur der Stress mächtig steigt,
auch der Bauch an Umfang gewinnt,
weil nun die „süße Zeit“ beginnt,
der kaum ein Mensch jetzt widersteht,
jedes Gramm auf die Hüften geht.
Weihnachtsgebäck, das man verschlingt,
rasch manche Naht zum Platzen bringt.
Der Höhepunkt der „Weihnachtsschlacht“
erfolgt dann in der „heil´gen Nacht,“
in trauter Runde ungehemmt,
man nur das Allerfeinste schlemmt.
In der Zeit zwischen den Jahren
wird nicht „diätisch“ verfahren.
Wenn man das alte Jahr abschließt,
mal einen guten Schluck genießt,
bei dem es allerdings nicht bleibt,
so das Gewicht nach oben treibt.
Doch der Vorsatz fürs neue Jahr
lautet eindeutig: „F.d.H.“
Sichtlich man sich jetzt sehr hart quält
und laufend Kalorien zählt.
Ist das Gewicht dann reduziert,
es schon wieder Weihnachten wird.
Werner Siepler
Neujahrswunsch
Das alte Jahr langsam verrinnt,
das neue Jahr schon bald beginnt.
„Was wird es bringen ?“ Man sich fragt
und auch Vergangenes beklagt.
Mancher Wunsch wurde überdreht,
deshalb etwas enttäuscht dasteht.
Nur das Erfolgreiche jetzt zählt,
ein bisschen Bescheidenheit fehlt.
Dass man gesund geblieben ist,
recht wenig Bedeutung beimisst.
Sich hierüber kaum freuen kann,
sieht es als selbstverständlich an.
Werner Siepler
Doch die Gesundheit garantiert,
dass das Leben lebenswert wird,
drum sollte sie von vornherein,
der allerwichtigste Wunsch sein.
Tiere im Straßenverkehr
Hinter dem Steuerrad ein Esel saß,
neben ihm eine Biene munter summte.
Im Tank gab ein Tiger gewaltig Gas,
ein Bulle ihnen ein Knöllchen aufbrummte.
Eine lahme Ente kreuzte dann ihre Spur,
frech den Vogel zeigte und auch noch motzte.
Ein Affe zu dicht auf die Stoßstange auffuhr,
ein alter Bock mit seinem Porsche protzte.
So geht es im Straßenverkehr oft tierisch rund,
man muss an Ampeln häufig lange warten.
Das Straßenbild ist interessant und sehr bunt,
fast wie in einem zoologischen Garten.
Werner Siepler
Der Planet der Affen
Um den Planet der Affen zu sehen,
muss man keineswegs ins Kino gehen
und auch nicht kilometerweit fahren,
kann sich das Sprit- und Eintrittsgeld sparen.
Sollte ganz entspannt zu Hause bleiben,
weil man das affenartige Treiben,
das jeden Tag auf dem Planet geschieht,
von seinem Fenster aus kostenlos sieht.
Werner Siepler
Fußball
Der Fußball zieht seit jeher die Massen an
und wird immer mehr zu einem Event.
Mancher die Begeisterung kaum zügeln kann,
ist bei jedem Spiel seiner Elf präsent.
Die Regeln sind grundsätzlich unkompliziert.
Die Kontrolle dem Schiedsrichter obliegt,
der die Spieler nicht aus den Augen verliert,
wer sich daneben benimmt, vom Platz fliegt.
Doch die Abseitsregel ist schon kompliziert,
nur ein Fußballexperte sie begreift.
Der „Fußballkaiser“ sie wie folgt definiert:
„Abseits liegt vor, wenn der Schiedsrichter pfeift“.
Wer die meisten Tore tritt, das Spiel gewinnt
und Torgleichheit man Unentschieden nennt.
Goalgetter die gefragtesten Spieler sind,
die jeder Fan als Fußballhelden kennt.
Werden aber beim Fußball Tore vermisst,
entstehen schnell Enttäuschung und Verdruss.
Deshalb man zu der Einsicht gekommen ist,
dass das Runde oft ins Eckige muss.
Werner Siepler
Volkssport für Snobs
Ein reicher Snob will Sport betreiben,
um körperlich recht fit zu bleiben,
drum stellt er Überlegungen an,
welchen Sport sein Körper leisten kann.
So sollen Übungen nicht quälen
und der Spaßfaktor darf nicht fehlen.
Sport ist für ihn auch Mittel zum Zweck,
im zähen Kampf gegen zu viel Speck.
Nun sucht der Snob ganz cool und gefasst,
nach der Sportart, die gut zu ihm passt.
Doch er war nie ein Sportfetischist,
so dass die Suche nicht so leicht ist.
Auf den Volkssport für Snobs fiel die Wahl,
ein Sport ohne Anstrengung und Qual.
Künftig wird er, um sich zu trimmen,
stets stilvoll in seinem Geld schwimmen.
Werner Siepler
Das außergewöhnliche Lieblingstier
Ein Mensch, der in keiner Beziehung steckt,
plötzlich sein Herz für die Tiere entdeckt.
Sie liebevoll und innig ins Herz schließt,
die Freundschaft zu ihnen mächtig genießt.
Bei ihm sich alles um die Tierwelt dreht,
seine Tierliebe schließlich soweit geht,
dass er sich sogar ein Haustier zulegt,
dieses stets gewissenhaft hegt und pflegt.
Doch dieses Haustier ist keineswegs nur,
eine schlichte tierische Kreatur,
kein Hund, der ihn treu und brav begleitet,
sondern ein Tier, das Genuss bereitet.
Denn dieser Mensch genießt gern´ mal ein Bier
und ist deshalb von seinem “Lieblingstier,“
als Bierkenner gewaltig angetan,
liebt innig seinen geschätzten Zapfhahn.
Werner Siepler
Ein hundefreundliches Hotel
Auf die Anfrage, ob ein Hundeverbot besteht,
folgende Antwort einer Hotelleitung eingeht:
„Bei uns kein Hund sinnlos angetrunken herumläuft
und auch nicht jede Flasche der Minibar leersäuft,
sodann diese Flaschen mit Leitungswasser auffüllt.
Kein Hund die Stubenmädchen unanständig anbrüllt.
Weder Toiletten noch Badezimmer vollkotzt,
so gut wie nie über unsere Mahlzeiten motzt.
Zechprellereien durch Hunde sind hier nicht bekannt.
Unsere Hunde benehmen sich immer charmant.
Das Eigentum des Hotel sie ehren und schätzen,
nicht wie die Zweibeiner Recht und Ordnung verletzen.
Unanständiges Verhalten wie die Pest hassen,
sich drum nie dem menschlichen Verhalten anpassen.
Wie Sie sehen, sind Vierbeiner herzlich willkommen,
werden liebevoll und artgerecht aufgenommen.
Auch Ihnen als Gast wir schöne Tage bereiten,
falls der Hund für Sie bürgt, können Sie ihn begleiten.“
Werner Siepler
Hundefreundschaft
Ein kleiner Dackel und ein wuscheliger Spitz,
beide Vierbeiner noch unerfahrene Kids,
sich seit einiger Zeit regelmäßig sehen,
wenn ihre Herrchen mit ihnen Gassi gehen.
Beide ihr gemeinsames Toben genießen,
deshalb auch rasch miteinander Freundschaft schließen
und wollen sich künftig beim Jagen und Rennen,
der Einfachheit halber beim Vornamen nennen.
Der Dackel nun zuerst seinen Namen verrät,
der auch in einem adeligen Stammbaum steht.
Als “Jack von der Rittersburg“ den Hund jeder kennt,
doch sein Herrchen ihn meist “Runter vom Sofa“ nennt.
Da dem Spitz so ein adeliger Stammbaum fehlt,
sein Name folglich nicht zu den vornehmsten zählt,
hat nur vier Buchstaben und klingt fast wie ein Witz,
sein Herrchen nennt ihn drum schlicht und einfach nur “Sitz.“
Werner Siepler