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    Weihnachtsgedichte



    Kurze und auch lange schöne Weihnachtsgedichte. Texte Gedichte zu Weihnachten.


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    Weihnacht – Gedicht von Klabund (1890-1928)

    Ich bin der Tischler Josef,
    Meine , die heißet Marie.
    Wir finden kein‘ Arbeit und Herberg‘
    Im kalten Winter allhie.

    Habens der Herr Wirt vom goldnen Stern
    Nicht ein Unterkunft für mein Weib?
    Einen halbeten Kreuzer zahlert ich gern,
    Zu betten den schwangren Leib. –

    Ich hab kein Bett für Bettelleut;
    Doch scherts euch nur in den Stall.
    Gevatter Ochs und Base Kuh
    Werden empfangen euch wohl. –

    Wir danken dem Herrn Wirt für seine Gnad
    Und für die warme Stub.
    Der lohns euch und unser Kind,
    Seis Madel oder Bub.

    Marie, Marie, was schreist du so sehr? –
    Ach Josef, es sein die Wehn.
    Bald wirst du den elfenbeinernen Turm,
    Das süßeste sehn. –

    Der Josef Hebamme und Bader war
    Und hob den lieben
    Aus seiner Mutter dunklem Reich
    Auf seinen strohernen Thron.

    Da lag er im Stroh. Die Mutter so froh
    Sagt Vater Unserm den Dank.
    Und Ochs und und Pferd und Hund
    Standen fromm dabei.

    Aber die Katze sprang auf die Streu
    Und wärmte zur Nacht das Kind. –
    Davon die noch heutigen Tags
    Maria die liebsten Tiere sind.

    1890-1928

    Des fremden Kindes heiliger Christ – Gedicht von Friedrich Rückert (1788-1866)

    Es lauft ein fremdes Kind
    Am Abend vor Weihnachten
    Durch eine geschwind,
    Die Lichter zu betrachten,
    Die angezündet sind.

    Es steht vor jedem Haus
    Und sieht die hellen Räume,
    Die drinnen schaun heraus,
    Die lampenvollen ;
    Weh wird’s ihm überaus.

    Das Kindlein weint und spricht:
    „Ein jedes Kind hat heute
    Ein Bäumchen und ein
    Und hat dran seine ,
    Nur bloß ich armes nicht.

    An der Hand
    Als ich gesessen,
    Hat es mir auch gebrannt;
    Doch hier bin ich
    In diesem fremden Land.
    Lässt mich denn niemand ein
    Und gönnt mir auch ein Fleckchen?
    In all den Häuserreih’n
    Ist denn für mich kein Eckchen,
    Und wär‘ es noch so klein?

    Lässt mich denn niemand ein?
    Ich will ja selbst nichts haben,
    Ich will ja nur am Schein
    Der fremden Weihnachtsgaben
    Mich laben ganz allein.“

    Es klopft an Thür und Thor,
    An Fenster und an Laden;
    Doch niemand tritt hervor,
    Das Kindlein einzuladen,
    Sie haben drin kein Ohr.

    Ein jeder Vater lenkt
    Den Sinn auf seine Kinder;
    Die Mutter sie beschenkt,
    Denkt sonst nichts mehr noch minder;
    Ans Kindlein niemand denkt.

    „O, lieber heil’ger Christ!
    Nicht Mutter und nicht Vater
    Hab‘ ich, wenn du’s nicht bist;
    O, sei du mein Berater,
    Weil man mich hier vergißt!“

    Das Kindlein reibt die Hand,
    Sie ist von Frost erstarret;
    Es kriecht in sein Gewand,
    Und in dem Gässlein harret,
    Den Blick hinaus gewandt.

    Da kommt mit einem Licht
    Durchs Gässlein hergewallet
    Im weißen Kleide schlicht
    Ein ander Kind; – wie schallet
    Es lieblich, da es spricht:

    „Ich bin der heil’ge Christ,
    War auch ein Kind vordessen,
    Wie du ein Kindlein bist;
    Ich will dich nicht vergessen,
    Wenn alles dich vergisst.

    Ich bin mit meinem Wort
    Bei allen gleichermaßen;
    Ich biete meinen Hort
    So gut hier auf den Straßen
    Wie in den Zimmern dort.

    Ich will dir deinen Baum,
    Fremd Kind, hier lassen schimmern
    Auf diesem offnen Raum,
    So schön, dass die in Zimmern
    So schön sein sollen kaum.“

    Da deutet mit der Hand
    Christkindlein auf zum ,
    Und droben leuchtend stand
    Ein Baum voll Sterngewimmel
    Vielästig ausgespannt.

    So fern und doch so nah‘,
    Wie funkelten die Kerzen!
    Wie ward dem Kindlein da,
    Dem fremden, still zu Herzen,
    Das seinen Christbaum sah!

    Es ward ihm wie ein Traum;
    Da langten hergebogen
    Englein herab vom Baum
    Zum Kindlein, das sie zogen
    Hinauf zum lichten Raum.

    Das fremde Kindlein ist,
    Zur Heimat nun gekehret
    Bei seinem heil’gen Christ;
    Und was hier wird bescheret,
    Es dorten leicht vergisst.

    (1788-1866)

    Das Vöglein auf dem Weihnachtsbaum – Gedicht von Hermann von Schmid (1815-1880)

    Ich hatt‘ ein Vöglein, das war wunderzahm,
    dass es vom Munde mir das Futter nahm.
    Es flatterte bei meinem Ruf herbei
    und trieb der muntern Kurzweil vielerlei,
    drum stand das Türchen seines Kerkers auf
    den ganzen Tag zu freiem Flug und Lauf.
    Im Käfig war es aus dem Ei geschlüpft,
    war nie durch Gras und grünes Laub gehüpft
    und hatte nie den dunklen geschaut,
    wo sein Geschlecht die leichten Nester baut.
    Und wie der Winter wieder kam ins Land,
    das Weihnachtsbäumchen in der Stube stand,
    da fand mein schmuckes, zahmes Vögelein
    neugierig bald sich in den Zweigen ein.
    Wohl trippelt es behutsam erst und scheu
    dem zu, so lockend und so neu,
    doch bald war’s in dem grünen Reich zu Haus,
    wie prüfend breitet es die Flügel aus;
    so freudig stieg und fiel die kleine Brust,
    als schwellte sie der Tannenduft mit .
    Und wie er nie vom Käfig noch erklang,
    so froh, so schmetternd tönte sein !
    Zum erstenmal berauscht vom neuen Glück,
    kehrt es zu seinem Hause nicht zurück.
    Hart an das Stämmchen duckt es, still und klein
    und schlummert in der grünen Dämmrung ein.
    Und sinnend sah ich lang des Lieblings Ruh
    wie erst dem Spiel, dem zierlich heitren, zu,
    als durch des Vogels Leib mit einemmal
    sein seltsam Zittern wunderbar sich stahl;
    das Köpfchen mit dem Fittich zugetan,
    fing es geheim und süß zu zwitschern an:
    Im Traum geschah’s … und Wald und Waldeswehn
    schien ahnungslos durch diesen Traum zu gehen.
    Und seltsam überkam’s mich bei dem Laut!
    Was nie das Tierchen lebend noch geschaut,
    des freien Waldes freie Herrlichkeit,
    nun lag es offen da vor ihm und weit …
    mich aber mahnt es einer anderen ,
    und mancher Frage, zweifelnd oft gestellt,
    und dieses Leben deuchte mir ein Traum
    wie der des Vögleins auf dem .

    Hermann von Schmid (1815-1880)

    Wer klopfet an… (altes bayrisch/österreichischen Klöpfelnachtspiel)

    Wer klopfet an? – „O zwei gar arme Leut!“
    Was wollt ihr dann? – „O gebt uns Herberg heut!
    O, durch Gottes Lieb‘ wir bitten, öffnet uns doch eure Hütten!“
    O nein, nein, nein! – „O lasset uns doch ein!“

    Es kann nicht sein. – „Wir wollen dankbar sein!“
    Nein, nein, nein, es kann nicht sein,
    Da geht nur fort, ihr kommt nicht ‚rein.

    Wer vor der Tür? – „Ein Weib mit ihrem Mann.“
    Was wollt ihr denn? – „Hört unser Bitten an!
    Lasset heut bei Euch uns wohnen,
    wird Euch schon alles lohnen!“
    Was zahlt ihr mir? – „Kein Geld besitzen wir!“
    Dann geht von hier! – „O öffnet uns die Tür!“
    Ei, mir kein Ungestüm,
    Da packt euch, geht woanders hin!

    Was weinet ihr? – „Vor Kält erstarren wir.“
    Wer kann dafür? – „O gebt uns doch Quartier!
    Überall sind wir verstoßen, jedes Tor ist uns verschlossen!“
    So bleibt halt drauß! – „O öffnet uns das Haus!“
    Da wird nichts draus. – „Zeigt uns ein andres Haus.“
    Dort geht hin zur nächsten Tür!
    Ich hab nicht Platz, geht nur von hier!

    Da geht nur fort! – „O Freund, wohin? Wo aus?“
    Ein Viehstall dort! – „Geh, Joseph, nur hinaus!
    O mein Kind, nach Gottes Willen
    Mußt du schon die fühlen.“
    Jetzt packt euch fort! – „O, dies sind harte Wort‘!“
    Zum Viehstall dort! – „O, wohl ein schlechter Ort!“
    Ei, der Ort ist gut für euch;
    Ihr braucht nicht viel. Da geht nur gleich!

    (altes bayrisch/österreichischen Klöpfelnachtspiel)

    Weihnachtabend – Gedicht von Heinrich Zeise (1822-1914)

    Hell prangt des Zimmers weiter Raum!
    Welch hehre Augenweide!
    Und jubelnd um den Tannenbaum
    stehn meine Kinder beide.

    Wie jauchzen sie von beseelt,
    sich freuend jeder Gabe,
    o, könnt ich jubeln, doch mir fehlt
    mein blondgelockter Knabe.

    Vor Jahren in demselben Raum
    klatscht‘ er in seine ,
    und tanze um den Tannenbaum,
    der bot so reiche Spende!
    Jetzt scheint mir öde, scheint mir leer
    das lampenhelle Zimmer,
    der Kerzenglanz, das Lichtermeer,
    mir däucht’s nur öder Schimmer.

    Die Kinder sehn mich fragend an,
    was wohl dem Vater fehle?
    Ich fasse mich, und lächle dann,
    dass ich die Lust nicht schmäle.
    Noch hat ihr frisches Kinderherz
    von nichts erfahren,
    doch wird die euch den
    und nicht ersparen.

    Mein , den ich im Geiste seh‘,
    wer schmückt dir heut dein Bette?
    Das bedeckt’s, und kalter
    fällt auf die Schlummerstätte. –
    Dort hängt dein Bild in Jugendzier,
    bekränzt hängt’s überm Tische,
    indes die salz’ge Träne mir
    ich von den Wimpern wische.

    (1822-1914)

    Wir Heilige Drei Könige

    Wir Heiligen Drei König‘, wir kommen von fern,
    wir suchen den Heiland, den göttlichen Herrn.
    Da stehet vor uns ein helleuchtender Stern,
    er winkt uns gar freundlich, wir folgen ihm gern.
    Er führt uns vorüber vorm Herodes sei’m Haus,
    da schauet der falsch‘ König beim Fenster heraus.
    Er winkt uns so freundlich: „O kommt doch herein,
    ich will euch aufwarten mit und .“
    „Wir können nicht weilen, wir müssen gleich fort,
    wir müssen uns eilen nach Bethlehem Ort.
    Es ward uns durch Gottheit die Kunde zuteil,
    daß ein Kind geboren, das der bringt das Heil.“
    Wir kommen im Stall an, finden das Kind,
    viel schöner und holder, als es sind.
    Wir knien uns nieder und beten es an,
    o Herr, nimm die Gabe aus an:
    , Weihrauch und Myrrhen, das reichen wir dir,
    führ du uns dann einstens in’n von hier!

    Die Anbetung der Weisen – Gedicht von Josef Gabriel Ritter von Rheinberger

    O König du im armen Stall,
    wir fallen auf’s Antlitz vor dir,
    der jubelnden Widerhall,
    im Herzen hören ihn wir.
    Mimm hin den Weihrauch, Myrrh’n und ,
    nimm hin des Morgenlandes Gut.‘
    Wir stehen , o König in deinem Sold,
    wir leben in deiner Hut.
    Im Weihrauch steig’ das Gebet empor
    Zu deinem Angesicht,
    tu’ auf deiner Gnade weites Tor,
    verschmähe die Bittenden nicht!
    Die Myrrhe deutet die Bitterkeit,
    dass du zu leiden kamst;
    doch auch, dass du die Schmerzen geweiht,
    von ihnen den Stachel nahmst.
    Wie lautres Gold sei unsre Lieb’,
    so unverfälscht und rein.
    Was uns an Hab’ und Schätzen blieb,
    all dies, o König, sei dein.

    Josef Gabriel Ritter von Rheinberger

    Der Stern – Gedicht von Wilhelm Busch

    Hätt` einer auch fast mehr
    als wie die drei Weisen aus Morgenland
    und ließe sich dünken, er wäre wohl nie
    dem Sternlein nachgereist, wie sie;
    dennoch, wenn nun das Weihnachtsfest
    seine Lichtlein wonniglich scheinen lässt,
    fällt auch auf sein verständig ,
    er mag es merken oder nicht,
    ein freundlicher Strahl
    des Wundersternes von dazumal.

    Die Heiligen drei Könige Legende – Gedicht von Rainer Maria Rilke

    Einst als am Saum der Wüsten sich
    auftat die Hand des Herrn
    wie eine Frucht, die sommerlich
    verkündet ihren Kern,
    da war ein : Fern
    erkannten und begrüßten sich
    drei Könige und ein Stern.
    Drei Könige von Unterwegs
    und der Stern Überall,
    die zogen alle (überlegs!)
    so rechts ein Rex und links ein Rex
    zu einem stillen Stall.
    Was brachten die nicht alles mit
    zum Stall von Bethlehem!
    Weithin erklirrte jeder Schritt,
    und der auf einem Rappen ritt,
    saß samten und bequem.
    Und der zu seiner Rechten ging,
    der war ein goldner Mann,
    und der zu seiner Linken fing
    mit Schwung und Schwing
    und Klang und Kling
    aus einem runden Silberding,
    das wiegend und in Ringen hing,
    ganz blau zu rauchen an.
    Da lachte der Stern Überall
    so seltsam über sie,
    und lief voraus und stand am Stall
    und sagte zu Marie:
    Da bring ich eine Wanderschaft
    aus vieler Fremde her.
    Drei Könige mit magenkraft*,
    von und Topas schwer
    und dunkel, tumb und heidenhaft,
    erschrick mir nicht zu sehr.
    Sie haben alle drei zuhaus
    zwölf Töchter, keinen ,
    so bitten sie sich deinen aus
    als Sonne ihres Himmelblaus
    und für ihren Thron.
    Doch musst du nicht gleich : bloß
    ein Funkelfürst und Heidenscheich
    sei deines Sohnes Los.
    Bedenk, der Weg ist groß.
    Sie wandern lange, Hirten gleich,
    inzwischen fällt ihr reifes Reich
    wem in den Schoß.
    Und während hier, wie Westwind warm,
    der Ochs ihr Ohr umschnaubt,
    sind sie vielleicht schon alle arm
    und so wie ohne Haupt.
    Drum mach mit deinem
    die Wirrnis, die sie sind,
    und wende du dein Angesicht
    nach Aufgang und dein Kind;
    dort liegt in blauen Linien,
    was jeder dir verließ:
    Smaragda und Rubinien
    und die Tale von Türkis.

    Ach, du lieber Nikolaus, komm ganz schnell in unser Haus. Hab so viel an dich gedacht, hast mir doch was mitgebracht?

    Ach, du lieber ,
    komm ganz schnell in unser Haus.
    Hab so viel an dich gedacht,
    hast mir doch was mitgebracht?

    Zu Bethlehem, da ruht ein Kind im Krippl ein eng und klein, das Kindlein ist ein Gotteskind, nennt Erd und Himmel sein. Gedicht von Annette von Droste-Hülshoff

    Zu Bethlehem, da ruht ein Kind
    im Kripplein eng und klein,
    das Kindlein ist ein Gotteskind,
    nennt Erd und sein.

    Du erleuchtest alles gar, was jetzt ist und kommt und war. Voller Pracht wird die Nacht, weil dein Glanz sie angelacht. (Angelus Silesius)

    Du erleuchtest alles gar,
    was jetzt ist und kommt und war.
    Voller Pracht wird die Nacht,
    weil dein sie angelacht.

    Angelus Silesius




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