Er: Du hast geliebt! O, leugne nicht!
Ganz sicher bin ich dessen.
Sie: Ich hätt‘ geliebt? Besinn‘ mich nicht,
Und wenn, ich hab’s vergessen.
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Ludwig Anzengruber
Gedichte und Zitate von Ludwig Anzengruber (1839-1889) österreichischer Dramatiker & Erzähler.
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Wenn der Hund einmal Leder gefressen hat,
ist kein Schuh mehr vor ihm sicher.
Ludwig Anzengruber
Wenn du dich ins Ärgste fandest
– Ärgstes ist: geboren werden –
Find dich ruhig auch ins andre,
Minder Arge auf der Erden.
Sterben rechnet man als Schlimmstes,
Dem man nicht entrinnen kann;
Höchst vernünftig ist’s, du nimmst es,
Wie es tritt an dich heran.
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Ich hab es immer gar kläglich gefunden,
wenn man Leut von ihrer Heimat ausgetrieben hat,
man nimmt ihnen ein gut Stück Leben weg
und lässt ihnen ein unklar Träumen …
Ludwig Anzengruber
Es sitzt das Mädchen trüb im Leid,
Es tastet an dem Schmuck die Hand,
Sie streift das lichte Feierkleid,
Des Farbenschein ihr unbekannt;
Des Lichtes Quell ist ihr verstopft,
Ihr Aug‘ kennt keiner Farbe Wahl,
Es kennt nur Lust, die leise tropft,
Kennt nur des Schmerzes wilden Schwall.
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(Eine Fabel)
In einem Schlößchen, das verlassen
Und darum halb verfallen stand,
Herbergten in den öden Räumen
Viel Dutzend Spinnen an der Wand.
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Ob hoch, ob nieder wir geboren,
So wie uns antritt das Geschick,
So geht der frohe Kindesblick,
Das Kinderherz geht uns verloren.
Wir fühlen mählich uns verhärten
‚gen alter Sagen Trost und Lust,
Die uns des Lebens wirren Wust
Zur heil’gen Einheit einst verklärten.
Zerstoben bis auf wen’ge Reste
Ist der Erinnerung Gewalt,
Abwägend stehen wir und kalt
Selbst vor des Jahres schönstem Feste.
Wir stehn vor einem toten Baume,
Gemordet an des Waldes Rand,
Geschmückt mit Flitter und mit Tand,
Gar ungleich unserm Kindheitstraume.
Doch stürzet dann herein zur Schwelle
Die kleine Schar mit Jubelschrei,
Dann schleicht auch uns ins Herz dabei
Der Weihnachtslichter frohe Helle.
Und glänzt dein Aug‘ in freud’gem Schimmer,
O, sage mir, was es verschlägt,
Wenn das, was dir das Herz bewegt,
Auch eitel Tand nur ist und Flimmer?
Dem allem, was mit scharfen Sinnen
Du an den Dingen dir erschließ’st,
Und was du wägst und zählst und miss’st,
Dem läßt kein Glück sich abgewinnen!
Was dich an Leiden und an Freuden
Auf deines Lebens Bahn betrifft,
Es ist des Herzens Runenschrift,
Und nur das Herz weiß sie zu deuten.
Drum laß das Kritteln und Verneinen
Und lautern Herzens sei bereit,
Zur frohen, sel’gen Weihnachtszeit
Dem Kinderjubel dich zu einen.
Erfasse ganz des Glaubens Fülle,
Der deine Kindheit einst durchweht,
Vom Gott, der hilfbereit ersteht,
In armer, dürft’ger Menschenhülle.
Der Heiland wallt allzeit auf Erden,
Das glaube felsenfest und treu,
Nur freilich muß er stets aufs neu‘
In jedes Brust geboren werden.
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