Ohne Kinder wäre die Welt eine Wüste.
Jeremias Gotthelf
Sprüche, Gedichte, Texte, Zitate – Sammlung
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Wo rechte Eltern sind,
sind Kinder immer eine reiche Gabe Gottes.
Jeremias Gotthelf
Die Natur will,
dass Kinder Kinder sind,
bevor sie zum Erwachsenen werden.
Jean-Jacques Rousseau
Mit einer Kindheit voll Liebe aber
kann man ein halbes Leben hindurch
für die kalte Welt haushalten.
Jean Paul
Kinder müssen die Dummheiten der Erwachsenen ertragen,
bis sie groß genug sind, sie selbst zu machen.
Jean Anouilh
Dieter Bohlen wird zum fünften Mal Vater.
Fünf Kinder, das heißt: Dieter,
Du hast ja bald mehr Kinder als Akkorde!
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Die Kindlein sitzen im Zimmer
– Weihnachten ist nicht mehr weit –
bei traulichem Lampenschimmer
und jubeln: „Es schneit, es schneit!“
Das leichte Flockengewimmel,
es schwebt durch die dämmernde Nacht
herunter vom hohen Himmel
vorüber am Fenster so sacht.
Und wo ein Flöckchen im Tanze
den Scheiben vorüberschweift,
da flimmert’s in silbernem Glanze,
vom Lichte der Lampe bestreift.
Die Kindlein sehn’s mit Frohlocken,
sie drängen ans Fenster sich dicht,
sie verfolgen die silbernen Flocken,
die Mutter lächelt und spricht:
„Wißt, Kinder, die Engelein schneidern
im Himmel jetzt früh und spät;
an Puppenbettchen und Kleidern
wird auf Weihnachten genäht.
Da fällt von Säckchen und Röckchen
manch silberner Flitter beiseit,
von Bettchen manch Federflöckchen;
auf Erden sagt man: es schneit.
Und seid ihr lieb und vernünftig,
ist manches für euch auch bestellt;
wer weiß, was Schönes euch künftig
vom Tische der Engelein fällt!“
Die Mutter spricht’s; – vor Entzücken
den Kleinen das Herz da lacht;
sie träumen mit seligen Blicken
hinaus in die zaubrische Nacht.
Ob hoch, ob nieder wir geboren,
So wie uns antritt das Geschick,
So geht der frohe Kindesblick,
Das Kinderherz geht uns verloren.
Wir fühlen mählich uns verhärten
‚gen alter Sagen Trost und Lust,
Die uns des Lebens wirren Wust
Zur heil’gen Einheit einst verklärten.
Zerstoben bis auf wen’ge Reste
Ist der Erinnerung Gewalt,
Abwägend stehen wir und kalt
Selbst vor des Jahres schönstem Feste.
Wir stehn vor einem toten Baume,
Gemordet an des Waldes Rand,
Geschmückt mit Flitter und mit Tand,
Gar ungleich unserm Kindheitstraume.
Doch stürzet dann herein zur Schwelle
Die kleine Schar mit Jubelschrei,
Dann schleicht auch uns ins Herz dabei
Der Weihnachtslichter frohe Helle.
Und glänzt dein Aug‘ in freud’gem Schimmer,
O, sage mir, was es verschlägt,
Wenn das, was dir das Herz bewegt,
Auch eitel Tand nur ist und Flimmer?
Dem allem, was mit scharfen Sinnen
Du an den Dingen dir erschließ’st,
Und was du wägst und zählst und miss’st,
Dem läßt kein Glück sich abgewinnen!
Was dich an Leiden und an Freuden
Auf deines Lebens Bahn betrifft,
Es ist des Herzens Runenschrift,
Und nur das Herz weiß sie zu deuten.
Drum laß das Kritteln und Verneinen
Und lautern Herzens sei bereit,
Zur frohen, sel’gen Weihnachtszeit
Dem Kinderjubel dich zu einen.
Erfasse ganz des Glaubens Fülle,
Der deine Kindheit einst durchweht,
Vom Gott, der hilfbereit ersteht,
In armer, dürft’ger Menschenhülle.
Der Heiland wallt allzeit auf Erden,
Das glaube felsenfest und treu,
Nur freilich muß er stets aufs neu‘
In jedes Brust geboren werden.
»Das Kind aber wuchs heran und ward
gestärket, voll der Weisheit, und Gottes
Gnade war mit ihm«
An Jahren reif und an Geschicke
Blieb ich ein Kind vor Gottes Augen,
Ein schlimmes Kind voll schwacher Tücke,
Die selber mir zu schaden taugen.
Nicht hat Erfahrung mich bereichert;
Wüst ist mein Kopf, der Busen leer;
Ach keine Frucht hab‘ ich gespeichert
Und schau auch keine Saaten mehr!
Ging so die teure Zeit verloren,
Die über Hoffen zugegeben
Dem Wesen, was noch kaum geboren
Schon schmerzlich kämpfte um sein Leben:
Ich, die den Tod seit Jahren fühle
Sich langsam nagend bis ans Herz,
Weh‘ mir, ich treibe Kinderspiele,
Als sei der Sarg ein Mummenscherz!
In siechen Kindes Haupte dämmert
Das unverstandne Mißbehagen;
So, wenn der Grabwurm lauter hämmert,
Fühl‘ bänger ich die Pulse schlagen.
Dann bricht hervor das matte Stöhnen,
Der kranke, schmerzgedämpfte Schrei;
Ich lange mit des Wurmes Dehnen
Sehnsüchtig nach der Arzenei.
Doch wenn ein frischer Hauch die welke,
Todsieche Nessel hat berühret,
Dann hält sie sich wie Ros‘ und Nelke
Und meint sich königlich gezieret.
O Leichtsinn, Leichtsinn sonder Gleichen,
Als ob kein Seufzer ihn gestört!
Und doch muß ich vor Gram erbleichen,
Durch meine Seele ging ein Schwert.
Wer mußt‘ so vieles Leid erfahren
An Körpernot und Seelenleiden
Und dennoch in so langen Jahren
Sich von der Welt nicht mochte scheiden:
Ob er als Frevler sich dem Rade,
Als Tor geselle sich dem Spott,
O sei barmherzig, ew’ge Gnade,
Richt ihn als Toren, milder Gott!
Du hast sein siedend Hirn gebildet,
Der Nerven rastlos flatternd Spielen
Nicht von gesundem Blut geschildet,
Weißt seine dumpfe Angst zu fühlen,
Wenn er sich windet unter Schlingen,
Zu mächtig ihm und doch verhaßt,
Er gern ein Opfer möchte bringen,
Wenn es nur seine Hand erfaßt‘.
Was Sünde war, du wirst es richten,
Und meine Strafe muß ich tragen;
Und was Verwirrung, wirst du schlichten,
Weit gnäd’ger, als ich dürfte sagen.
Wenn klar das Haupt, die Fäden löser,
Was dann mein Teil, ich weiß es nicht;
Jetzt kann ich stammeln nur: »Erlöser,
Ich gebe mich in dein Gericht!«