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    Joachim Ringelnatz



    Gedichte, Zitate von Joachim Ringelnatz (1883-1934) deutscher Schriftsteller, Maler und Kabarettist.


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    Jeder spinnt auf seine Weise – der eine laut, der andere leise.

    Jeder spinnt auf seine Weise – der eine laut, der andere leise.

    Joachim Ringelnatz

    Pfingstbestellung

    Ein Pfingstgedichtchen will heraus
    ins Freie, ins Kühne.
    So treibt es mich aus meinem Haus
    ins Neue, ins Grüne.
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    Kommt bald das Osterfest | Gedicht Ostergedicht von Joachim Ringelnatz

    Wenn die keimt,
    wenn nach langem Druck bei Dichterlingen
    „Glockenklingen“ sich auf
    „Lenzes Schwingen“ endlich reimt,
    und der Osterhase hinten auch schon presst,
    dann kommt bald das Osterfest

    Silvester – Silvestergedicht / Gedicht von Joachim Ringelnatz

    Es gibt bei Armen und Reichen
    So manche Herzen bang und still;
    Aus manchem dieser Herzen will
    Die Sorge nimmer weichen.

    Ich bin einer neuen Idee auf der Spur
    Und überlege sie sehr:
    Man sollte armen Leuten nur
    Gutes tun oder sagen,
    Ohne vorher oder hinterher
    Nach ihnen zu fragen.

    Wer hat das wohl zuerst bestellt,
    Was nun so glatt sich leiert:
    Daß jeder Stand und alle
    Terminlich trauert und feiert.

    So wünschlein-pünschlein den andern gleich
    Will ich mich nüchtern betrinken,
    Um gegen Morgen durchs Federweich
    In Kaktusträume zu sinken.

    Etwa: Daß eine Mutschekuh,
    Die vollgefressen mit Heu war,
    Mein Zimmer betrat und rief mir zu:
    »Prost Neujahr, Herr Doktor, prost Neujahr!«

    Vorfreude auf Weihnachten – Gedicht / Weihnachtsgedicht von Joachim Ringelnatz

    Ein Kind – von einem Schiefertafel-Schwämmchen
    Umhüpft – rennt froh durch mein .
    Bald ist es Weihnacht! – Wenn der Christbaum blüht,
    Dann blüht er Flämmchen.
    Und Flämmchen heizen. Und die stimmt
    Uns mild. – Es werden Lieder, fächeln. –

    Wer nicht mehr Flämmchen hat, wem nur noch Fünkchen glimmt,
    Wird dann doch gütig .

    Wenn wir im Traume eines ewigen Traumes
    Alle unfeindlich sind – einmal im Jahr! –
    Uns alle Kinder fühlen eines Baumes.

    Wie es sein soll, wie’s allen einmal war.

    Liebesbrief

    So kann es nun nicht weitergehn!
    Das, was besteht, muß bleiben.
    Wenn wir uns wieder wiedersehn,
    Muß irgendetwas geschehn.
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    Sommerfrische von Joachim Ringelnatz

    Zupf dir ein Wölkchen aus dem Wolkenweiß,
    Das durch den sonnigen schreitet.
    Und schmücke den Hut, der dich begleitet,
    Mit einem grünen Reis.
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    Wenn die Schokolade keimt, wenn nach langem Druck bei Dichterlingen

    Wenn die keimt,
    wenn nach langem Druck bei Dichterlingen
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    Schenke groß oder klein

    Schenke groß oder klein,
    aber immer gediegen.
    Wenn die Bedachten
    die Gaben wiegen,
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    Wo man hobelt, fallen Späne. Leichen schwimmen in der Seine

    Wo man hobelt, fallen Späne.
    Leichen schwimmen in der Seine.
    An dem Unterleib der Kähne
    Sammelt sich ein zäher Dreck.
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    Ich habe heut wieder lange gebrütet Und nach Geburtstagsreimen gehetzt

    Ich habe heut wieder lange gebrütet
    Und nach Geburtstagsreimen gehetzt.
    Ich habe gediftelt. Ich habe gewütet.
    Und zuletzt das ganze Geschreibsel zerfetzt.
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    Wo man hobelt, fallen Späne. Leichen schwimmen in der Seine

    Wo man hobelt, fallen Späne.
    Leichen schwimmen in der Seine.
    An dem Unterleib der Kähne
    Sammelt sich ein zäher Dreck.
    weiterlesen… »




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