Glaub mir, dass kein Atom verloren geht dem All.
Hermann von Lingg
Gedichte, Zitate, Texte von Hermann von Lingg (1820-1905) seit 1890 Ritter von Lingg, deutscher Mediziner, Lyriker, Epiker und Dichter.
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Jeder sieht nur seine Plage,
glaubt, dass er am schwersten trage,
und ist sehr erstaunt,
hört er eines andern Klage;
der ist, heißt’s dann, schlecht gelaunt.
Gedenke, dass du Schuldner bist
Der Armen, die nichts haben,
Und deren Recht gleich deinem ist
An allen Erdengaben.
Wenn jemals noch zu dir des Lebens
Gesegnet goldne Ströme gehn,
Lass nicht auf deinen Tisch vergebens
Den Hungrigen durch’s Fenster sehn;
Verscheuche nicht die wilde Taube,
Lass hinter dir noch Ähren stehn,
Und nimm dem Weinstock nicht die letzte Traube.
Hermann Ritter von Lingg (Hermann von Lingg)
Sie geht in aller Frühe,
noch eh die Dämmrung schwand,
den Weg zur Tagesmühe
im ärmlichen Gewand;
die dunklen Nebel feuchten
noch in der Straße dicht,
sonst sähe man beleuchten
ein Lächeln ihr Gesicht;
die Götter mögen wissen,
warum sie heimlich lacht –
es weiß es nur das Kissen,
was ihr geträumt heut nacht.
Im heil’gen Teich zu Singapur
Da liegt ein altes Krokodil
Von äußerst grämlicher Natur
Und kaut an einem Lotosstil.
Es ist ganz alt und völlig blind,
Und wenn es einmal friert des Nachts,
So weint es wie ein kleines Kind,
Doch wenn ein schöner Tag ist, lacht’s.
Walpurgisnacht vorbei!
Es stürmt und wetterleuchtet,
Den Einzug hält der Mai,
Von Dämmergrau’n umfeuchtet.
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