Herbststurm | Gedicht von Manfred Vogt
Sieh, wie im Sturm die Äste sich verbiegen,
die Blätter, wie sie fliegen, fliegen.
Und fallen dann, oh Graus,
wie sieht denn bloß der Garten aus.
Rasen, Beete, alles dick bedeckt,
wie bekommt man das nur alles weg.
Da hilft nur eins, nicht lange warten,
Laubbesen, und dann harken, harken.
Und hat man endlich es geschafft,
ist glücklich und zufrieden,
geht plötzlich es von vorne los,
und Blätter fliegen, fliegen ….
Manfred Vogt
Spätherbst (Gedicht von Theodor Fontane)
Spätherbst
Schon mischt sich Rot in der Blätter Grün,
Reseden und Astern sind im Verblühn,
Die Trauben geschnitten, der Hafer gemäht,
Der Herbst ist da, das Jahr wird spät.
Und doch (ob Herbst auch) die Sonne glüht, –
Weg drum mit der Schwermut aus deinem Gemüt!
Banne die Sorge, genieße, was frommt,
Eh‘ Stille, Schnee und Winter kommt.
Theodor Fontane
Herbstgebet
Der Sommer ist gegangen,
dichte Nebel steigen auf.
Herbst hat uns eingefangen.
Neige eines Jahreslauf.
Ob wir wandern oder geh’n,
durch den stillen, bunten Wald.
Ob wir laufen oder steh’n.
Die Welt ist kühl, ja bitterkalt.
Wenn alle Bäume rauschen
und die Wanderer lauschen,
dann tritt plötzlich Stille ein.
Und jeder ist mit sich allein.
Wo ist die helle Sonne,
mit ihrem wärmenden Strahl ?
Kein Tag sei ohne Wonne,
hier, im schönen Zillertal.
Schon seit Anfang gilt dein Wort.
GOTTES Wort ist GOTTES Licht.
Überall ist GOTTES Ort.
Nur hören woll’n wir ihn nicht !
HERR, sei uns Licht im Leben.
Und bricht Nebel meine Sicht.
ER wird uns Frieden geben,
auch dann, wenn die Nacht anbricht.
(c) Olaf Lüken (05./06.10.2020)
Herbst (Gedicht von Nikolaus Lenau)
Rings ein Verstummen, ein Entfärben:
Wie sanft den Wald die Lüfte streicheln,
Sein welkes Laub ihm abzuschmeicheln;
Ich liebe dieses milde Sterben.
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Nebelmann
Wenn die Sonne kurz nach Mittag hinterm Grat entflieht,
und in Lärchenzweigen bange Wehmut schaukelt,
wenn der Rauch in Schwaden abends über Dächer zieht,
hat dein Herz dir längstens Sommer vorgegaukelt.
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Kurzes Herbstgedicht
Nun lass den Sommer gehen,
Lass Sturm und Winde wehen.
Bleibt diese Rose mein,
Wie könnt ich traurig sein?
Joseph von Eichendorff
Der Falter
Ein prächtiger Falter
Schwebte zur Herbstzeit
Leis‘ auf und nieder
Vor meinem Fenster.
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Herbstseele
Jägerruf und Blutgebell;
Hinter Kreuz und braunem Hügel
Blendet sacht der Weiherspiegel,
Schreit der Habicht hart und hell.
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Verklärter Herbst
Gewaltig endet so das Jahr
Mit goldnem Wein und Frucht der Gärten.
Rund schweigen Wälder wunderbar
Und sind des Einsamen Gefährten.
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Der Abend
Versunken ist der Tag in Purpurrot,
Der Strom schwimmt weiß in ungeheurer Glätte.
Ein Segel kommt. Es hebt sich aus dem Boot
Am Steuer groß des Schiffers Silhouette.
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Herbstschmetterling
Im Licht des Kirchleins seh`ich schweben
Bunt eines Schmetterlings Flug;
Er strebt hinaus: zum warmen Leben,
Hinaus zum Walde geht sein Zug.
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