Schlummre, schlummre sanft, o Schöne!
Stöhrt sie nicht, der Nachtigallen Töne!
Sterblich ist sie nicht: ach nein!
Eine Göttinn muß sie seyn.
O ich will auf diesen Auen
Gleich ihr einen Altar bauen;
Weihrauch will ich auf ihn streun:
Ja! sie kann nicht sterblich seyn.
Aber wenn sie nun erwachet;
Freundlich diese Wange lachet –
Armes Herz! wie wird dirs gehn!
O wie schlummert sie so schön!
Heinrich Wilhelm von Gerstenberg
Gedichte, Zitate von Heinrich Wilhelm von Gerstenberg (1737-1823) deutscher Dichter und Kritiker.
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Ich fühls, es kämpfen in mir die schon verwandelten Glieder!
Ich fühls, der Mensch hört auf in mir!
Da schwimm ich durch Wolken dahin mit neuerschaffnem Gefieder,
Zu stolz vor niedrigerm Revier!
Ich eil im unbeflogne Höhen!
Kaum kann mich Hammons Adler sehen!
Itzt werd ich, schnell wie der Ost, die Getulischen Syrten erfliegen,
Und itzt des Bosphors engen Strand!
Seh itzt die scytischen Wüsten erstarrt tief unter mir liegen,
Und itzt der Marser dürres Land!
Mich sollen ferne Perser kennen!
Mich Indier mit Ehrfurcht nennen.
Entweiht, entweihet mich nicht mit euren schändenden Zähren!
Bezähmt, bezähmt das niedre Leid!
Was brauchts des festlichen Grams, und der zu irdischen Ehren,
Und eures Grablieds Ewigkeit!
Hoch über Wolken hingetragen,
Werd ich ein Spatz an Venus Wagen!
Der leiseste Trug, er tötet den Sproß,
Den zarten der Neigung hienieden;
Und wirft selbst des Geisterrichs Blüten
In Grabeschloß.
Heinrich Wilhelm von Gerstenberg
Du kleine Rose, glaube mir,
Du sollst Lucindens Busen schmücken.
Ich selber will dich ihr
Jetzt auf den vollen Busen drücken.
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