Vergessen sah im Buch ich liegen … (Gedicht von Alexander Sergejewitsch Puschkin, (1799 – 1837))
Vergessen sah im Buch ich liegen
Ein Blümchen, das den Duft verlor;
Und seltsame Gedanken stiegen
In meiner Seele da empor:
Wo blühte es? in welchem Jahre?
Wie lange? und wer pflückt‘ es ab?
Stak einem Mädchen es im Haare?
Warum fand es im Buch sein Grab?
Erinnerung an ein Wiedersehen,
An eines Abschieds Schmerzgewalt,
An einsames Spaziergehen
Im stillen Feld, im dunklen Wald?
Ist sie noch seines Lebens Freude?
Wo sind sie nun, an welchem Ort?
Sind Glück und Leben schon für beide,
Wie diese Blume hier, verdorrt?
Alexander Sergejewitsch Puschkin (1799 – 1837)
Bitte
Du gabst mir, Herr, der Jugend Garten,
Mit tausend Blumen ausgeschmückt.
Soll ich so vieler Knospen warten?
Oh, nimm den vollen Kranz zurück!
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Blüten
Geht ein Windhauch durch den weißen Flieder,
Hundert Blütensterne regnen nieder.
Einer schwebt und fällt auf meine Hand .
Bist du eines nahen Glückes Pfand?
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Schneeglöckchen (Joseph Freiherr von Eichendorff)
S‘ war doch wie ein leises Singen
in dem Garten heute Nacht,
wie wenn laue Lüfte gingen:
„Süße Glöcklein, nun erwacht,
denn die warme Zeit wir bringen,
eh’s noch jemand hat gedacht.“ –
s‘ war kein Singen, s‘ war ein Küssen,
rührt die stillen Glöcklein sacht,
dass sie alle tönen müssen
von der künft’gen bunten Pracht.
Ach, sie konnten’s nicht erwarten,
aber weiß vom letzten Schnee
War noch immer Feld und Garten,
und sie sanken um vor Weh.
So schon manche Dichter streckten
Sangesmüde sich hinab,
und der Frühling, den sie weckten,
rauschet über ihrem Grab.
Joseph Freiherr von Eichendorff
Der Frühlingsreiter
Um Mitternacht Bin ich jäh erwacht.
Hufschlag hallte, ein Horn erklang,
Daß ich erschreckt ans Fenster sprang.
Der Mond schien hell,
Und da kam es zur Stell:
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Es schauen die Blumen alle
Es schauen die Blumen alle
Zur leuchtenden Sonne hinauf;
Es nehmen die Ströme alle
Zum leuchtenden Meere den Lauf.
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Von den heimlichen Rosen
Oh, wer um alle Rosen wüsste,
die rings in stillen Gärten stehn
oh, wer um alle wüsste, müsste
wie im Rausch durchs Leben gehn.
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Märzveilchen – Gedicht von Adalbert von Chamisso (1781-1838)
Der Himmel wölbt sich rein und blau,
der Reif stellt Blumen aus zur Schau
Am Fenster prangt ein flimmernder Flor,
ein Jüngling steht betrachtend davor.
Und hinter den Blumen blühet noch gar,
ein blaues, ein lächelndes Augenpaar.
Märzveilchen, wie jener noch keine gesehn!
Der Reif wid angehaucht zergehn.
Eisblumen fangen zu schmelzen an,
und Gott sei gnädig dem jungem Mann!
Adalbert von Chamisso (1781-1838)
Es stehn in unserm Garten | Gedicht, Rosengedicht von Adalbert von Chamisso (1781-1838)
Es stehn in unserm Garten
Der blühenden Rosen genug,
Dir blüht, noch schöner als Rosen,
Ein Mägdlein so frisch und so jung.
Ich habe mit Fleiß gewählet
Die schönsten Rosen zum Strauß,
Du küssest die rosigen Lippen
Und lachst am Ende mich aus.
Adalbert von Chamisso (1781-1838)
Ich sahe jüngst, mit fast erstaunten Blicken
Ich sahe jüngst, mit fast erstaunten Blicken,
Die Sonn‘ im Garten, nach dem Regen,
Der Blumen Heer mit heitern Strahlen schmücken,
Und ihren reinen Glanz in nasse Blätter prägen.
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Die Kinder haben die Veilchen gepflückt
Die Kinder haben die Veilchen gepflückt,
all, all, die da blühten am Mühlengraben.
Der Lenz ist da; sie wollen ihn fest
in ihren kleinen Fäusten haben.
(Theodor Storm)
Wie eine Rose blühet
Wie eine Rose blühet
Wenn man die Sonne siehet,
Begrüßen diese Welt,
Die eh der Tag sich neiget,
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