Willst du dich ganz zurücke ziehen,
Du kannst dir selber nicht entfliehen;
Willst du selbsteigen andre führen,
Du mußt mit Schöpfungskraft regieren
Ganz unbemerkt und ohne Plan,
Ein jeder Augenblick macht Bahn:
In schlechter Zeit tu nur, was recht,
Dir ist dann diese Zeit nicht schlecht.
Achim von Arnim
Gedichte, Zitate und Texte rund um das Thema: Achim von Arnim (1781-1831) deutscher Schriftsteller.
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Viel Fahnen sind verloren,
Doch eine ist erkoren,
Sie schwebt noch obenauf
Und zeigt der Stürme Lauf.
So steht die Wetterfahne,
Dass sie uns all‘ ermahne
Zu steter Wachsamkeit
In Leid und auch in Freud‘!
Sie drehet sich geschwinde
Und steht doch fest im Winde,
Es spielet drin der Wind
Wie ein unartig Kind.
Er kommt nicht, wenn wir glauben,
Doch steht die Fahn‘ im Glauben
Auf eines Kirchturms Spitz‘
Und leitet ab den Blitz.
Das Glück kann Gott nur geben,
Die Sonne will sich heben,
Die Fahne klirrt im Glanz,
Das Wetter ändert ganz.
Und wo die Tränen flossen,
Die grünen Blätter sprossen,
Die Blüten allzumal,
Ich grüß dich, freundlich Tal.
Ich grüß dich von der Höhe,
Vom Turme weit ich sehe,
Ich seh der Erde Rand,
Die Wellen ohne Stand.
Hier auf des Turmes Zinnen
Will ich den Geist gewinnen,
Dass er mir frei und klar
Das Schicksal sage wahr.
Das Land ist aufgeräumet,
Das Meer hat ausgeschäumet,
Die Taub‘ den Ölzweig bringt:
Ihr armen Völker, singt!
Laßt euer Lied ertönen,
Den Erdkreis zu versöhnen,
Gott in der Höh‘ sei Ehr‘,
Er straft euch nun nicht mehr!
Gott hat von uns entrücket
Den Feind, der uns erdrücket;
Die Vögel singen laut,
Daß sie den Herrn geschaut.
Die Jugend soll schaffen und fröhlich sein,
soll sich ein Haus bauen aus Lilien und Rosen,
solange Lilien und Rosen blühn.
Achim von Arnim (1781 – 1831)
Alle die Blumen sind ohne Harm.
Nur die rote Rose nicht, sie sticht !
Sticht, wie die liebe Sonne so warm,
Mai ist ohne die Rose nur arm,
Mai ist ohne die Rose nur Qual –
Ihr stillen Gründe, du einsam Tal.
Achim von Arnim (1781-1831)
Mitten im Garten ist
Ein schönes Paradies,
Ist so schön anzusehn,
Daß ich möcht‘ drinnen gehn.
Als ich im Gärtlein war,
Nahm ich der Blümlein wahr,
Brach mir ein Röselein,
Das sollt mein eigen sein.
Das Röslein glänzt so fein,
Wie Gold und Edelstein
War so fein übergüldt,
Daß es mein Herz erfüllt.
Ich nahm das Röslein fein,
Schloß es ins Kämmerlein,
Stellt es an einen Ort,
Da es ja nicht verdorrt.
Komm ich ins Kämmerlein,
Find nicht mein Röselein,
Als ich herummer sah,
Sitzt ein schön Jungfrau da.
Sprach, ach erschrick nur nicht,
Denn ich bin dir verpflichte
Denn ich bin dir vertraut,
Denn ich bin deine Braut.
Vom Erdenstaub zu reinen, blauen Lüften
Dringt weit der Blick in ersten Frühlingstagen,
Und höher steigt der mächt’ge Sonnenwagen,
Die Erde sehnt nach Blättern sich und Düften,
Und heilige Geschichten uns dann sagen
Was sich geahnet in des Herzens Klüften.
Er ist erstanden aus den Todesgrüften,
Und wie vergebens war der Menschen Zagen,
Ja so ersteht die Welt der Himmelsgaben
Mit jedem Jahre neu, die Knospen brechen,
Und nichts ist unsrer Liebe zu erhaben,
Sie gibt uns alles in den Wonnebächen,
Die nach dem Eisgang Flur und Aug‘ durchgraben,
Das Unsichtbarste will zum Lichte sprechen.
Achim von Arnim (1781-1831)
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