Sternenblick
Ich war noch rege, war noch wach,
Vom süßen Schlummer fern,
Ich schaute in die dunkle Nacht
Und staunte an der Sterne Pracht
Und betete zum Herrn.
Und betete den Kummer fort,
Der in die Nacht mich stieß,
Da war’s, als ob zu jedem Wort‘
Ein jedes gold’ne Sternlein dort
Den Segen niederließ.
Da war’s so wonnig mir, so süß.
So traulich ganz allein,
Da war’s, als ob ein Paradies
Sich ringsumher herniederließ
Voll lieber Engelein.
Und als ich wandte mich zurück,
Verschwunden war der Schmerz;
Des ganzen Himmels süßes Glück
War durch der Sterne Silberblick
Mir tief gehaucht ins Herz! –
Johann Meyer