Richtfest oder Einzug ins neue Heim
Das Richtfest wird gefeiert, wenn der Rohbau eines Hauses fertig gestellt ist und der Dachstuhl gerichtet ist. Ein Richtfest findet immer auf der Baustelle statt.
Das Dach wird mit dem Richtkranz (auch Richtkrone) geschmückt und einer der Zimmerleute hält eine kurze Ansprache, den Richtspruch oder Zimmermannsspruch. Der Richtspruch beim Hausbau ist zum einen ein Dank an Architekt und Bauherr, zum anderen eine Bitte um Gottes Segen für das Haus. Der Redner hat traditionellerweise Wein oder Schnaps zum Trinken und wirft am Ende des Richtspruches die Flasche oder das Glas vom Dach. Zerspringt es am Boden, wird alles gut, bleibt das Glas heil, ist das ein schlechtes Omen und natürlich eine Schmach für den Werfer. Der Bauherr muss noch den letzten Nagel einschlagen. Im Anschluss an den Richtspruch wird gefeiert, der so genannte Richtschmaus, dieses Fest findet auf der Baustelle statt. Der Bauherr richtet das Fest aus, was sein Dank an die beteiligten Handwerker ist. Dazu werden dann auch alle Helfer, die Nachbarn und wen man möchte eingeladen.
Ein alter Brauch zum Einzug ist es, Nachbarn zum Einzug in eine neue Wohnung Brot und Salz als Wunsch für eine gute Zukunft und Wohlergehen zu schenken. Brot und Salz symbolisierten früher Wohlstand und Sesshaftigkeit. Salz war zu Zeiten der Römer so wertvoll, dass man es sogar gegen – für uns heute wertvolle – Diamanten und Juwelen eintauschte. In Russland wird Besuchern als Zeichen der Freundschaft Brot und Tee angeboten.