Spruechetante.de: Sprüche, Gedichte, Zitate

Sprüche, Gedichte, Texte, Zitate – Sammlung

Kostenlose Sprüche, Gedichte, Reime, Zitate, Spruchbilder, kostenlos bei spruechetante.de

  • Spruechetante.de



  • Privacy Manager

  • Karten & Co

  • ………………………………

    Spruchbilder Karten
    Grußkarten Ideen
    50. Geburtstag
    Geburtstagszeitung
    Gute Besserung wünschen
    Geschenkideen
    Grußbotschaften
    Liebessprüche
    Silvestergrüße
    30. Geburtstag
    TikTok Sprüche
    Geburtstagswünsche
    Instagram Post Spruch
    Abschied Kollege
    Weihnachtsgrüße




  • Sprüchetante auf Facebook
  • Kontakt & Intern



  • ................................................................................................................................

    Resignation von Schiller

    Resignation

    Auch ich war in Arkadien geboren,
    Auch mir hat die
    An meiner Wiege zugeschworen;
    Auch ich war in Arkadien geboren,
    Doch gab der kurze Lenz mir nur.

    Des Lebens Mai blüht einmal und nicht wieder;
    Mir hat er abgeblüht.
    Der – o weinet, meine Brüder –
    Der stille Gott taucht meine Fackel nieder,
    Und die Erscheinung flieht.

    Da steh ich schon auf deiner finstern ,
    Furchtbare .
    Empfange meinen Vollmachtbrief zum Glücke!
    Ich bring ihn unerbrochen dir zurücke,
    Ich nichts von Glückseligkeit.

    Vor deinem Thron erheb ich meine Klage,
    Verhüllte Richterin.
    Auf jenem Stern ging eine frohe Sage,
    Du thronest hier mit des Gerichtes Wage
    Und nennest dich Vergelterin.

    Hier, spricht man, warten auf den Bösen
    Und Freuden auf den Redlichen.
    Des Herzens Krümmen werdest du entblößen,
    Der werdest du mir lösen
    Und Rechnung halten mit dem Leidenden.

    Hier öffne sich die Heimat dem Verbannten,
    Hier endige des Dulders Dornenbahn.
    Ein Götterkind, das sie mir nannten,
    Die Meisten flohen, Wenige nur kannten,
    Hielt meines Lebens raschen Zügel an.

    »Ich zahle dir in einem andern Leben,
    Gib deine mir!
    Nichts kann ich dir als diese Weisung geben.« –
    Ich nahm die Weisung auf das andre Leben,
    Und meiner Jugend Freuden gab ich ihr.

    »Gib mir das Weib, so teuer deinem Herzen,
    Gib deine Laura mir!
    Jenseits der Gräber wuchern deine Schmerzen.« –
    Ich riß sie blutend aus dem wunden Herzen
    Und weinte laut und gab sie ihr.

    »Die Schuldverschreibung lautet an die Toten,«
    Hohnlächelte die Welt;
    »Die Lügnerin, gedungen von Despoten,
    Hat für die Wahrheit dir geboten,
    Du bist nicht mehr, wenn dieser Schein verfällt.«

    Frech witzelte das Schlangenheer der Spötter:
    »Vor einem Wahn, den nur Verjährung weiht,
    Erzitterst du? Was sollen deine Götter,
    Des kranken Weltplans schlau erdachte Retter,
    Die Menschenwitz des Notdurft leiht?

    Was heißt die , die uns Gräber decken,
    Die Ewigkeit, mit der du eitel prangst?
    Ehrwürdig nur, weil Hüllen sie verstecken,
    Der Riesenschatten unsrer eignen Schrecken
    Im hohlen der Gewissensangst.

    Ein Lügenbild lebendiger Gestalten,
    Die Mumie der Zeit,
    Vom Balsamgeist der in den kalten
    Behausungen des Grabes hingehalten,
    Das nennt dein Fieberwahn ?

    Für Hoffnungen – Verwesung straft sie
    Gabst du gewisse Güter hin?
    Sechstausend Jahre hat der geschwiegen,
    Kam je ein Leichnam aus der Gruft gestiegen,
    Der Meldung tat von der Vergelterin?« –

    Ich sah die Zeit nach deinen Uhren ,
    Die blühende Natur
    Blieb hinter ihr, ein welker Leichnam, liegen,
    Kein Toter kam aus seiner Gruft gestiegen,
    Und fest vertraut ich auf den Götterschwur.

    All meine Freuden hab ich dir geschlachtet,
    Jetzt werf ich mich vor deinen Richterthron.
    Der Menge Spott hab ich beherzt verachtet,
    Nur deine hab ich groß geachtet,
    Vergelterin, ich fordre meinen Lohn.

    »Mit gleicher Liebe lieb ich meine Kinder!«
    Rief unsichtbar ein Genius.
    »Zwei ,« rief er, »hört es, Menschenkinder,
    Zwei Blumen für den weisen Finder,
    Sie heißen Hoffnung und Genuß.

    Wer dieser Blumen eine brach, begehre
    Die andre nicht.
    Genieße, wer nicht kann. Die Lehre
    Ist ewig, wie die Welt. Wer glauben kann, entbehre!
    Die Weltgeschichte ist das Weltgericht.

    Du hast gehofft, dein Lohn ist abgetragen,
    Dein war dein zugewognes Glück.
    Du konntest deine Weisen fragen,
    Was man von der Minute ausgeschlagen,
    Gibt keine Ewigkeit zurück.«

    Schiller






    Noch keine Kommentare.

    Kommentar hinterlassen

    *wird nicht angezeigt

    XHTML erlaubte Tags: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

    Spruechetante.de: Sprüche, Gedichte, Zitate läuft unter Wordpress
    Anpassung und Design: Gabis Wordpress-Templates
    Impressum & Haftungsausschluss & Cookies  :: Sitemap  ::  Sprüche, Zitate und Gedichte - kostenlos auf spruechetante.de