Nein, nein, ich gebe mich, ich kann und darf es nicht
Nein, nein, ich gebe mich, ich kann und darf es nicht,
der Liebe nicht mehr hin, ich muß ihr widerstehen;
mein Herz verlangt nach Ruh, verlangt nach Gleichgewicht,
es soll hinfort nicht mehr entflammen und vergehen;
genug hab ich geliebt; doch warum wird mir leicht,
warum will sich mein Geist in flüchtigen Träumen lösen,
wenn es geschieht, daß stumm an mir vorüberstreicht
ein junges, himmlisches, unschuldig reines Wesen,
und naht und sich verliert?… Ist’s meinem Blick verwehrt,
in traurig-süßer Lust dem Mädchen zu begegnen,
ihr leise nachzugehn und, still in mich gekehrt,
mit Freude und mit Glück das Leben ihr zu segnen
und für sie zu erflehn das wohl der ganzen Welt,
der Seele heitere Ruh, ein schattenloses Leben,
ach, auch das Glück des Manns, dem sie so wohlgefällt,
daß er gewillt ist, ihr den Namen Frau zu geben.
Alexander Sergejewitsch Puschkin, (1799 – 1837)