Meinen Söhnen
I. In flücht’gem Wechselspiel
Zersplittre nie dein Streben:
Ein reines, hohes Ziel
Sei Leuchte dir für’s Leben!
Und will dir nimmer ganz
Der letzte Wurf gelingen –
Füllt’r schon dein Sein mit Glanz,
Nach solchem Ziel zu ringen!
II. Noch birgt dir holdes Morgenrot
Des künft’gen Daseins Qual –
Hinüber rett‘ in Kampf und Not
Von ihm nur e i n e n Strahl!
Nackt läg‘ die Welt und hässlich gar,
Wenn sie kein Glanz verklärt:
Ein Leben, jeder Täuschung bar,
Ist nicht des Lebens wert!
Ernst Scherenberg