Kleines Glück (Hermann Ritter von Lingg)
Sie geht in aller Frühe,
noch eh die Dämmrung schwand,
den Weg zur Tagesmühe
im ärmlichen Gewand;
die dunklen Nebel feuchten
noch in der Straße dicht,
sonst sähe man beleuchten
ein Lächeln ihr Gesicht;
die Götter mögen wissen,
warum sie heimlich lacht –
es weiß es nur das Kissen,
was ihr geträumt heut nacht.
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- Glaub mir, dass kein Atom verloren geht dem All. (Hermann Ritter von Lingg) Glaub mir, dass kein Atom verloren geht dem All. Hermann von Lingg...
- Vergilbte Blätter Weil du mir zu früh entschwunden, Blieb ein unerfülltes Glück Ungenoss’ner schöner Stunden Ruhelos in mir zurück. Ungeküßte Küsse leben In getrennten Herzen fort, Und die Lippe fühlt noch beben Das zu früh verstummte Wort. (Hermann Ritter von Lingg) Vergilbte Blätter Weil du mir zu früh entschwunden, Blieb ein unerfülltes Glück Ungenoss’ner schöner Stunden Ruhelos in mir zurück. Ungeküßte Küsse leben In getrennten Herzen fort, Und die Lippe fühlt noch beben Das zu früh verstummte Wort. Hermann Ritter von Lingg...
- Walpurgisnacht (Gedicht von Hermann von Lingg) Walpurgisnacht vorbei! Es stürmt und wetterleuchtet, Den Einzug hält der Mai, Von Dämmergrau’n umfeuchtet....
- Gedenke, dass du Schuldner bist (Hermann von Lingg) Gedenke, dass du Schuldner bist Der Armen, die nichts haben, Und deren Recht gleich deinem ist An allen Erdengaben. Wenn jemals noch zu dir des Lebens Gesegnet goldne Ströme gehn, Lass nicht auf deinen Tisch vergebens Den Hungrigen durch’s Fenster sehn; Verscheuche nicht die wilde Taube, Lass hinter dir...
- Nicht der Schmerz ist der wahre, Der an der Totenbahre In Tränen überfließt, Nein der, der Jahr für Jahre Die Trauer still in sich verschließt. (Hermann von Lingg) Nicht der Schmerz ist der wahre, Der an der Totenbahre In Tränen überfließt, Nein der, der Jahr für Jahre Die Trauer still in sich verschließt. Hermann Ritter von Lingg...
- Jeder sieht nur seine Plage, glaubt, dass er am schwersten trage, und ist sehr erstaunt, hört er eines andern Klage; der ist, heißt’s dann, schlecht gelaunt. (Hermann von Lingg) Jeder sieht nur seine Plage, glaubt, dass er am schwersten trage, und ist sehr erstaunt, hört er eines andern Klage; der ist, heißt’s dann, schlecht gelaunt. Hermann von Lingg...
- Alles auf der Welt hat sein zweites Gesicht Alles auf der Welt hat sein zweites Gesicht: die Natur, die Kultur, die Religion, die Kunst, die Politik, die Liebe, alles, alles. Wer das nicht weiß, ist glücklich, ich weiß es. Hermann Löns...
- Abnehmender Mond Es geht der Mond zur Neige, Es bleicht sein milder Schein. Er winkt und flüstert leise: »Bald werd‘ ich nicht mehr sein....
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- Mit dem Glück geht es oft wie mit einer Brille Mit dem Glück geht es oft wie mit einer Brille: Man hat sie auf der Nase und weiß es nicht. Deutsches Sprichwort...
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