Im Winter
Wie sind so kurz die trüben Tag,
Wie sind die dunklen Nächte lang!
Daß ich mich kaum zu freuen wage,
Kaum denken mag an Lied und Sang.
Die Wolken ziehn wie schwere Träume
Unheimlich an des Waldes Saum,
Und wie Gespenster schaun die Bäume
In meines Zimmers düstern Raum.
Und ich von aller Welt geschieden,
allein in stiller Einsamkeit,
Wie bin ich doch so gern zufrieden
Mit meiner Freud und meinem Leid!
Heinrich Hoffmann von Fallersleben