Im Sturm
Bleib, Sonne, nur in grauen Nebelschleiern!
Verhülle, Himmel, doch nur immer dichter!
Löscht alle aus, die groß und kleinen Lichter!
Es mag ihr Fest die Nacht auf ewig feiern.
Rast, Stürme, angekreischt von wilden Geiern!
Stürzet vom Firmament, ihr Wolkensäulen!
Die Fluten mögen in die Gluten heilen,
Das Chaos mag sein wildes Reich erneuern.
„Wahnsinn‚ger Dichter, halt! Wohin? Wo aus?
Was soll’s, dass Gräu‘ sich über Gräueltürme?
Die Welt, warum soll sie ins alte Graus?
Ich hättet, kühle Freunde, wenig Sorgen
Um Sonne, Himmel, Flammen, Wolken, Stürme,
Wärt ihr, wie ich, wärt ihr, wo ich, geborgen!
Karl Immermann