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    Die Nacht



    Am ist gar dunkle Nacht;
    Die müden Augen zugemacht
    Hat längst ein jedes Menschenkind;
    Es wacht nur noch der rauhe .

    Der jaget sonder Rast und Ruh
    Die Fensterläden auf und zu,
    Die Wetterfahne hin und her,
    Daß sie muß ächzen und stöhnen schwer.

    Doch sieh! aus jenem Fenster bricht
    In’s Dunkel noch ein mattes .
    Wer ist’s wohl, der in tiefer Nacht
    Bei seiner Lampe einsam wacht?

    Ich schleiche dicht an’s Fensterlein,
    Schau‘ durch die runde Scheib‘ hinein,
    Und einen Jüngling zart und schön
    Seh‘ ich an einem Bette stehn.

    Und wie ich nach dem Bette schau‘,
    Da schlummert eine kranke .
    Er bückt sich über’s Bett hinein,
    Es muß des Knaben Mutter sein.

    Vom Bette läßt er nicht den Blick,
    Er streicht das braune Haar zurück,
    Sacht‘ hält er ihr das Ohr zum ,
    Ob sie noch athme zu dieser Stund.

    Friedrich Vischer






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