Die letzte Nacht
Wir gingen durch den weißen Sand,
Langsam, im letzten Sonnenbrand,
Die Wellen kamen sachte, sacht,
Und auf den Wellen kam die Nacht.
Die eine Nacht, die letzte Nacht,
Die schwerste, die ich je durchwacht.
In unsere Hütte sah der Schein
Der goldnen Sterne still herein.
Wir sahen nach den Sternen nicht
Und sahen auch kein andres Licht,
Wir sahen nur in Herzenspein,
In tiefe Finsternis hinein.
Da küßt‘ ich deinen kühlen Mund
Mein süßes Weib, du wirst gesund!
Ich wußte, daß ich Lüge sprach.
Zur Wahrheit war mein Herz zu schwach.
Du aber drücktest mir die Hand
Und kehrtest langsam dich zur Wand
Und weintest, weintest leis in dich
Hinein. Da schluchzt‘ ich bitterlich.
Gustav Falke