Die Friedensinseln
Die stillen Inseln – wenn den Weg ich fände!
Doch nur im Traum ist dort vergönnt zu landen;
Erwacht, siehst du das Leben dich umbranden,
Versunken sind die lockenden Gelände.
Nur manchmal, wenn die Wogen leiser gehen,
Scheint’s wieder aus der Tiefe aufzusteigen,
Reine Gestalten siehst mit Friedenszweigen
Du sich in einem sanften Reigen drehen.
Und nachts, wenn sich die ewigen Sterne drängen,
Taucht’s voll empor, die holden Wesen winken,
Wie Lilien siehst du ihre Leiber blinken
Und horchst den sanften heiteren Gesängen.
Doch niemals, Träumer, tragen dich die Ufer,
Wie sich auch sehnend deine Arme strecken,
Und deine Klagen rings die Stille schrecken,
Kein Nachen naht von jenem Strand dem Rufer.
Nur einer bringt, des Traumes bleicher Bruder,
Hinüber dich zu jenem seligen Reigen:
Still ruht das Meer, in friedevollem Schweigen,
Und lautlos rührt der Tod sein schwarzes Ruder.
Gustav Falke