Der Tag der Liebe
O Eros‘ Fest und Feste der Sommerzeit!
Zu meinen Häupten rauschte die Waldung kaum.
Ich sah den hohen Wolkenbergen
Wünschelos nach in der grünen Dämmrung.
Da kamest du den sonnigen Pfad hinauf
Und auf dir ruhte leuchtend des Tages Glanz.
Ich sah dich. Und ein jäh Erschrecken
Faßte mich tief und die heiße Freude.
Ein Jauchzen aber klang durch den stillen Wald
Und frohes Echo wachte im Waldtal auf.
So liefen wir einander beide
Jauchzend entgegen am Tag der Freude.
Und nie vergeß ich dich und den Jugendtag,
Die rote Rose von dem geliebten Haar
Bewahr ich gern, und immer wieder
Denke ich dein und der Liebe Tagen.
Georg Heym