Der neidische Tag
Es läßt der Tag aus müder Hand
Die letzten blassen Rosen fallen
Und lauscht noch einmal, rückgewandt,
Dem lautern Lied der Nachtigallen.
Die haben im versteckten Hain
Schon seine Schwester froh empfangen,
Die sanfte Nacht; sie stillt allein
Der Liebe zärtliches Verlangen.
Er neidets ihr und achtets nicht,
Das zwitschernd aus den blauen Räumen
Noch eine Lerche fällt, um dicht
Ins Korn geschmiegt von ihm zu träumen.
Gustav Falke