Der Komet
Der Stern, der bei der Venus steht,
schau, Mädchen, und begreif:
Der neue Stern ist ein Komet.
Kühn spreizt sich ihm der Schweif.
Es staunt der Mond: Was will der Wicht
mit seinem langen Schwanz?
Mich dünkt das ganze Himmelslicht
erstrahlt in jungem Glanz.
Schau, Mädchen, wie der Mond von Gift
und Eifersucht sich bläht,
weil des Kometen starke Schrift
am Himmel Sünden sät.
Es glitzert Venus, Juno lacht,
Uranus aber zwinkt,
wenn dieser Neuling Nacht für Nacht
mit seinem Zierat winkt.
Bald sinkt er wieder in den Raum.
Dann kommt er nur noch fern
der Venus manchmal in den Traum
und manchem andern Stern.
Erich Mühsam
Samstag, 14. Januar 2023 um 23:35
Kometen und Planeten –
Sonne, Mond und Sterne;
die Lichter aus der Ferne
grüßen uns und uns’re Welt.
Blicken wir zum Himmelszelt!
DIE KOMETEN
Des Sonnensystems Wiege entsprungen;
uralte kosmische Vagabunden,
himmlische Objekte aus Eis und Staub,
die unser Zentralgestirn umrunden.
Oortsche Wolke, Kuipergürtel ade!
Weit draußen beginnt ihre Reise.
Äußere Planetenbahnen passiert,
halten sie Einzug in uns’re Kreise.
Die bied’re Gestalt der kalten Gesellen
belebt die Sonne mit Schweifespracht.
Seit jeher von den Menschen bewundert,
verzaubert das Himmelsspiel die Nacht.
Sie galten als Sendboten des Schicksals,
Glück verheißend oder Unheil im Sog.
Das leuchtende Zeichen am Firmament
zu manch fataler Entscheidung bewog.
Sie haben viel Schaden angerichtet,
ganze Arten wurden vernichtet.
Sie brachten wohl einst Wasser hierher,
vielleicht auch Lebenskeime und mehr.
HIMMELSLICHTER
Wir blicken zu Mond und Sternen,
sind den Planeten auf der Spur;
reisen zu des Weltalls Fernen,
wenn auch mit Teleskopen nur.
Unterwegs in finsterer Nacht,
im Banne der himmlischen Pracht;
Licht aus, Sterne an, klare Sicht –
viel mehr brauchen wir dazu nicht.
Sonne und Mond, diese beiden
sind uns lieb zu allen Zeiten.
Ohne Mond kämen wir in Not,
er hält die Erdachse im Lot.
Der Sonnenschein ist ein Segen,
so kann sich das Leben regen.
SUPERMOND
Der Mond über Haus und Wiese
zeigt sich heut‘ als wahrer Riese.
Als ob er uns in der Krise
hier unten nicht allein ließe.
Der Erde treuer Begleiter
stimmt uns mal traurig, mal heiter;
berührt das menschliche Gemüt,
gebannt man ihm ins Antlitz sieht.
Verliebte mögen den Mondschein,
sind mit sich und dem Mond allein.
Mondsüchtige treibt er aufs Dach,
auch Tiere bleiben länger wach.
Lang genug hat man ihn verschont,
nun will man wieder hin zum Mond.
Höchste Zeit, dass ein Astronaut
mal wieder nach Frau Luna schaut.
DER ROTE PLANET
Wenn man so auf Mars schaut,
rostrot schimmert seine Haut.
Der äußere Nachbar der Erde
ist ein ziemlich kalter Gefährte.
Halb so groß, von ähnlicher Gestalt,
der Mensch will ihn besuchen bald.
Der Planet ist mal nah, mal fern,
zieht exzentrisch um uns’ren Stern.
Dünn ist seine Atmosphäre,
früher gab’s wohl sogar Meere.
Vieles wird man noch ergründen,
vielleicht Lebensspuren finden.
LEBEN IM WELTALL
Sind wir im Universum allein,
ist weit draußen nur totes Gestein?
Zahllose Sterne am Himmel steh’n,
zahllose Planeten daneben.
Sollte man nirgendwo Leben seh’n,
zu höchster Komplexität streben?
Von Mikroben könnte es wimmeln
unter herrlichen Exo-Himmeln.
Sterne entstehen und vergehen,
das ist im All Normalgeschehen.
Wir alle kommen von den Sternen,
wo die Elemente geboren.
Kein Atom in des Kosmos Fernen
geht im großen Zyklus verloren.
So werden in allen Galaxien
Lebenskeime ihre Kreise zieh’n.
Rainer Kirmse , Altenburg
Herzliche Grüße aus Thüringen