Der erwachende Stein
Fühlst Du’s nicht, wie manch ein Leben
Eingeschlossen liegt im Stein,
Wartend auf den künftigen Meister,
Der es endlich möcht‘ befrei’n?
Kommen Kinder eines Tages
An dem schlafenden Stein vorbei,
Kann es sein, daß Eins, das stillste,
Etwas hört wie einen Schrei.
Und es hört ihn, daß sein Leben
Nimmer diesen Schrei vergißt,
Bis der Gott in seiner Seele
Ganz den Künstler wachgeküßt.
Karl Ernst Knodt