Das schlafende Mädchen | Gedicht von Heinrich Wilhelm von Gerstenberg
Schlummre, schlummre sanft, o Schöne!
Stöhrt sie nicht, der Nachtigallen Töne!
Sterblich ist sie nicht: ach nein!
Eine Göttinn muß sie seyn.
O ich will auf diesen Auen
Gleich ihr einen Altar bauen;
Weihrauch will ich auf ihn streun:
Ja! sie kann nicht sterblich seyn.
Aber wenn sie nun erwachet;
Freundlich diese Wange lachet –
Armes Herz! wie wird dirs gehn!
O wie schlummert sie so schön!
Heinrich Wilhelm von Gerstenberg
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- An ein Mädchen | Gedicht von Heinrich Seidel Noch nicht mit Ihren FeuergluthenHat dich die Liebe angeweht;Noch wallte nicht in wilden FluthenDein Blut, das sanft die Pulse geht. Noch ist kein Hauch von dem genommen,Was ewig fehlt, dem, der’s verlor:Doch wird auch dir die Stunde kommen,Da hell die Flamme schlägt empor! Dann sei es nimmer jene wilde,Die...
- Liebesgedicht von Heinrich Heine : Du bist wie eine Blume Du bist wie eine Blume,So hold und schön und rein;Ich schau dich an, und WehmutSchleicht mir ins Herz hinein.Mir ist, als ob ich die HändeAufs Haupt dir legen sollt,Betend, dass Gott dich erhalteSo rein und schön und hold. Heinrich Heine (1797-1856)...
- Gedicht zum Valentinstag von Heinrich Heine Morgens send ich dir die Veilchen… Morgens send ich dir die Veilchen,Die ich früh im Wald gefunden,Und des Abends bring ich Rosen,Die ich brach in Dämmrungstunden. Weißt du, was die hübschen BlumenDir Verblümtes sagen möchten?Treu sein sollst du mir am TageUnd mich lieben in den Nächten. Heinrich Heine (1797-1856)...
- An meine Königin | Gedicht von Heinrich Seidel Ich flocht dir eine KroneVon Lindenlaub in’s Haar,Und du auf grünem ThroneRegiertest wunderbar. Es war dein lieblich ScepterEin lichter Blüthenzweig –Es kniete dir zu FüßenDein Unterthan im Reich. Wie dien‘ ich dir so gerne –Wie milde ist dein Sinn –Wie lieblich ist dein Herrschen,Du holde Königin. Heinrich Seidel...
- Du bist … – Gedicht von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben Du bist die Sonne, die nicht untergeht,Du bist der Mond, der stets am Himmel steht;Du bist der Stern, der, wann die andern dunkeln,Noch überstrahlt den Tag mit seinem Funkeln. Du bist das sonnenlose Morgenrot;Ein heit’rer Tag, den keine Nacht bedroht;Der Freud‘ und Hoffnung Widerschein auf Erden –Das bist du...
- Der Buchfink | Gedicht von Heinrich Seidel In den grünen BuchenhallenWandre ich vergnügt und froh,Und von allen Wipfeln schallenHör ichs ebenso,Ueberall nur ein Getön:„Trallala, die Welt ist schön!“ Giebt es Kummer? Giebt es Sorgen?Ach, ich weiss es gar nicht mehr,Schreit ich so am FrühlingsmorgenFrisch und froh daher,Wenn es klingt vom grünen Zelt:„Trallala; schön ist die Welt!“...
- Still, still, still… Gedicht von Friedrich Wilhelm Kritzinger Still, still, still,Weil’s Kindlein schlafen will.Die Englein tun schön jubilieren,Bei dem Kripplein musizieren.Still, still, still,Weil’s Kindlein schlafen will. Schlaf, schlaf, schlaf,Mein liebes Kindlein schlaf!Maria tut dich niedersingenUnd ihr treues Herz darbringen.Schlaf, schlaf, schlaf,Mein liebes Kindlein schlaf! Groß, groß, groß,Die Lieb‘ ist übergroß.Gott hat den Himmelsthron verlassenUnd muß reisen auf...
- Wenn alles schon schläft in dunkler Nacht (Gedicht von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben) Wenn alles schon schläft in dunkler Nacht,dann holet ihn bei Sternenscheinund schlüpfet eh einer sichs gedachtgar heimlich damit ins Haus hinein.Dann schmückt er mit Lichtern jeden Zweig,hängt Kuchen und Nüsse und Äpfel dran:so macht er uns alle freudenreichder liebe, der gute Weihnachtsmann. August Heinrich Hoffmann von Fallersleben...
- Beim Nähen | Gedicht von Heinrich Seidel Du warst bei’m Näh’n nicht auf der HutUnd stachst dein rosig Fingerlein –Da steht ein rundes Tröpfchen BlutAls wie ein rechter Edelstein. So wünsch‘ ich dir, wenn einst dein HerzVon bittren Leiden wird verwundet,Daß sich wie hier aus herbem SchmerzDes Glückes schöne Perle rundet. Heinrich Seidel...
- Der Weihnachtsbaum – Gedicht von Heinrich Seidel Schön ist im Frühling die blühende Linde,bienendurchsummt und rauschend im Winde,hold von lieblichen Düften umweht;schön ist im Sommer die ragende Eiche,die riesenhafte, titanengleiche,die da in Wettern und Stürmen besteht;schön ist im Herbste des Apfelbaums Krone,die sich dem fleißigen Pfleger zum Lohnebeugt von goldener Früchte Pracht;aber noch schöner weiß ich...
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