Das Korn ist reif
Eine Sense blitzt durchs gelbe Roggenfeld,
Schwung und Schlag, die vollen Ähren rauschen, fallen.
Durch die Furchen stapft vom Hof ein braunes Dirnlein,
Bringt dem fleißigen Schnitter Bier im Krug und Frühbrot;
Mit dem Schürzchen spielt der Wind und mit dem Röckchen
Und dem bunten Kopftuch. Schon aus Flimmerferne
Hört die Kleine Sirr und Surr der raschen Sense,
Und je näher sie dem Ziel, je mehr verzögern
Ihre Schritte sich, die jungen Pulse fliegen,
Und der warme, schwere Sommerduft der Reife
Macht ihr kleines heißes Mädchenherz beklommen.
Gustav Falke