Das Irrlicht
In die tiefsten Felsengründe
Lockte mich ein Irrlicht hin:
Wie ich einen Ausgang finde,
Liegt nicht schwer mir in dem Sinn.
Bin gewohnt das Irregehen,
’s führt ja jeder Weg zum Ziel:
Unsre Freuden, unsre Wehen.
Alles eines Irrlichts Spiel!
Durch des Bergstroms trockne Rinnen
Wind ich ruhig mich hinab –
Jeder Strom wird ’s Meer gewinnen,
Jedes Leiden auch ein Grab.
Naturgedicht von Wilhelm Müller