Dank und Bitte am Morgen (Gedicht von August Hermann Niemeyer)
Wir sind nach sanftem Schlaf erwacht;
Wohl Mancher hat die lange Nacht
In Schmerz verseufzt, in Gram verweint,
Verlassen, ohne Trost und Freund!
Uns hat der Schlummer neu erquickt;
Vor Tausenden sind wir beglückt.
Wie Mancher sieht der Sonne Strahl
Zu neuem Schmerz, zu neuer Qual!
O Vater! Wehmutsvoller Dank
Tönt heut‘ in unserm Lobgesang.
Du bist allmächtig, unser Gott:
Ach, lindre unsrer Brüder Noth!
Den leidenden, führ‘ uns ihn zu;
Er finde Trost bey uns und Ruh.
Die Gabe, die sein Herz erfreue,
Sey Opfer unsrer Dankbarkeit.
..............................................
- Der Segen der Religion (Gedicht von August Hermann Niemeyer) Der du zu den beglückten Schaaren,Des Heilands Eigenthum, auch mich gesellt,Durch ihn schon in der Kindheit JahrenMich treu gelehrt, was dir und ihm gefüllt:Voll ist das Herz von seiner Seligkeit;Dir sey mein Lied, ein dankend Lied geweiht. Dich darf ich meinen Vater nennen;Von dir, mein Gott, der du die...
- Fürbitte für einen todtkranken Freund (Gedicht von August Hermann Niemeyer) Barmherziger, erhöreDie Thränen, das Gebet!Bey’dir allein ist Hülfe,Wenn Hoffnung untergeht.Noch einmal laß die StundenDer Angst vorübergehn!Doch, Herr, nicht unser Wille,Dein Wille soll geschehn. Er liegt und ringt und duldet,Gequält von bitterm Schmerz.Ohnmächtig, ihn zu retten,Bricht Jammer unser Herz.Ach! soll er von uns scheiden,Verkürz‘ ihm Angst und Qual;Zu himmlischen GenossenFühr‘...
- Morgenlied (Gedicht von August Hermann Niemeyer) Sollt‘ ich denn allein nicht singen,Wenn die ganze Schöpfung singt?Sollt‘ ich dir den Dank nicht bringen,Den dir, was da lebet bringt?In den Wäldern, auf den Fluren, Singt der Vögel waches Chor;Auch mein Loblied steig‘ emporZu dem Vater der Naturen.Vater bist du, Gott, auch mir;Was ich habe, kommt von dir....
- Menschenliebe im Sinne Jesu (Gedicht von August Hermann Niemeyer) Menschenfreund, nach deinem BildeBilde sich gein ganzer Sinn!Deine Sanftmuth, deine MildeSey mein köstlichster Gewinn!Unwerth wär ich, dich zu kennen,Liebt‘ ich nicht, wie du geliebt,Unwerth, mich nach dir zu nennen,Würd‘ ein Mensch durch mich betrübt. Jesu, wo du liebend nahtest,Folgte Wohlthun deiner Spur;Wo du segnend Gutes thatest,In die Hütte, auf...
- Zuneigung (Gedicht von August Hermann Niemeyer) Die Zeit verrinnt –auch meineTage schwinden;Mein Herbst ist da, er mahnt mich an das Ziel.Des Frühlings Blumen lasst zum Kranz mich winden,Auf die schon früh des Jünglings Thräne fiel!Ich sammle sie für Euch zu Angebinden,Die freundlich oft der Muse schuldlos SpielWie meines Lebens Ernst mit mir getheilet,Den Freundentag verschönt,...
- Dankgebet für Glückliche (Gedicht von August Hermann Niemeyer) Viel zu gering bin ich, o Herr,Der Vaterhuld, womit du mehrAls Tausende mich segnest.Du wähltest selbst dieß Los für mich;Was ist’s, daß du so väterlichVor Andern mir begegnest?Alles, was ich von dir habe,Jede Gabe,Jeder SegenStrömt mir unverdient entgegen. Wie ruhig fließt mein Leben hin!Nichts trübet mir den frohen Sinn,Kaum...
- Grabgesang nach schweren Leiden (Gedicht von August Hermann Niemeyer) Wir bringen weinend unsern Dank;Wir stammeln dir den Lobgesang,Dir, der den Retter aus der NothGesendet hat, den sanften Tod. Auf Dornen ging nach deinem RathDes Erdenpilgers steiler Pfad;Durch große Trübsal hart geübtSah jeden Morgen er getrübt. Schwer war der letzte Kampf und heiß;Die Stirne deckte kalter Schweiß;Hoch hob das...
- Ehre sei Gott in der Höhe (Gedicht von August Hermann Niemeyer) Ehre sei Gott in der Höhe! Der Herr ist geboren,Sündern zum Heiland vom Höchsten aus Gnaden erkoren!Lasset uns sein,Seiner Erbarmung uns freun!Ist er nicht uns auch geboren? Dunkel bedecket den Erdenkreis; in Finsternis irrtenVölker umher wie die Herden, verlassen vom Hirten.Jesus erschien;Nächte verschwanden durch ihn,Die auch den Weisen verwirrten....
- Ehre sei Gott in der Höhe (Gedicht von August Hermann Niemeyer) Ehre sei Gott in der Höhe! Der Herr ist geboren,Sündern zum Heiland vom Höchsten aus Gnaden erkoren!Lasset uns sein,Seiner Erbarmung uns freu n!Ist er nicht uns auch geboren? Dunkel bedecket den Erdenkreis; in Finsternis irrtenVölker umher wie die Herden, verlassen vom Hirten.Jesus erschien;Nächte verschwanden durch ihn,Die auch den Weisen...
- Der heilige Gesang (Gedicht von August Hermann Niemeyer) Weih‘ unsre Lippen, Geist des Herrn!Vernehmen laß das Ohr von fernDer Überwinder hohes Lied!Von Lieb‘ und Dank undSehnsucht glüht Das volle Herz. Wir blicken auf zu jener Schaar,Die, nun verklärt, einst sterblich war.In ihres Kampfes heißem DrangErhob Gebet sie und GesangZu kühnem Muth. Auch unsre Seelen hebt der ChorDes...
Ähnliche Texte: