Da sank der Abend und der Tag entschlief
Da sank der Abend und der Tag entschlief,
Der kurze, in der Inseln dünnem Wald.
Des Eises Ton war auf dem See verhallt
Und nur der Wind im trocknen Schilfe lief.
Ein Schatten glitt noch vor dem roten Schein,
Ein schneller Läufer, bis auch er verschwand.
Vereinsamt lag das stumme Winterland,
Und Dämmrung hüllte grau die Fläche ein.
Du wandtest dich. Da lag der Waldung Flucht
Im Dunkel schon. Am kalten Himmel kam
Die Nacht herauf. Aus hohem Walde nahm
Der Mond den Weg. Erhellt war rings die Bucht.
Und Nah und Ferne schwand zu einem Bild,
In eine Wand von gleicher Helligkeit.
Des Mondes Pfad lief auf dem Eise weit,
Ein stumpfes Glänzen, wie auf altem Schild.
Georg Heym