Der Geist muß denken. Ohne Denken gleicht
Der Mensch dem Öchs- und Eselein im Stalle.
Sein Herz muß lieben. Ohne Liebe schleicht
Sein Leben matt und lahm, nach Adams Falle.
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Neue Gedichte
Kurze und auch lange Gedicht neu online gegangen
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Wo einer abends geht, ist nicht des Engels Schatten
Und Schönes! Es wechseln Gram und sanfteres Vergessen;
Des Fremdlings Hände tasten Kühles und Zypressen
Und seine Seele faßt ein staunendes Ermatten.
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Jägerruf und Blutgebell;
Hinter Kreuz und braunem Hügel
Blendet sacht der Weiherspiegel,
Schreit der Habicht hart und hell.
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Die Mutter sitzt beim Kinde, das liegt im Kissen warm.
Sie küßt es auf die Lippen, sie hält es weich im Arm,
Sie lallt und lacht und betet, wie`s eine Mutter tut,
Das Kindlein lächelt leise, es weiß, wie sie ihm gut.
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Wie liegst du fromm gebreitet,
Du lichter grüner Wald!
Im Gras ein Rehlein weidet,
Der Schlag der Amsel hallt.
Wie oft hab` ich geschwärmet
In dir, du duft`ger Tann,
Und wenn ich mich gehärmet,
Du warst nicht schuld daran.
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Der Mond verbarg sich, dunkel ward das Land.
Die Schatten sprangen aus der Büsche Wand.
Die Wiesen wuchsen grenzenlos und weit
In tiefe Nacht hinaus und ferne Dunkelheit.
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Cupido einmal sehr verdrossen,
daß er hat so vil pfeil umsunst
auf meine Myrta los geschossen,
die niemals achtet seiner kunst,
erwählet, ihre zarte schoß
zu wunden, zornig, ein geschoß.
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Sie sollen alle singen
Nach ihres Herzens Lust;
Doch mir soll fürder klingen
Ein Lied nur aus der Brust:
Ein Lied, um dich zu preisen,
Du Nibelungenhort,
Du Brot und Stein der Weisen,
Du freies Wort!
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Für neun geliehne Groschen
Gibst du mir dreimal drei,
Und sinds gleich auch nur neune,
Der Anmut Hand und deine
Macht selbst das Alte neu.
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Reißt die Kreuze aus der Erden!
Alle sollen Schwerter werden,
Gott im Himmel wird’s verzeihn.
Laßt, o laßt das Verseschweißen!
Auf den Amboß legt das Eisen!
Heiland soll das Eisen sein.
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Überall ist Rauch und Dunst,
Scheinbar Wissenschaft und Kunst,
Scheinbar auch Humanität:
Und um alles schlecht es steht! –
Friederike Kempner
Du mir Erinnerung meiner Jugendjahre,
Und jener Jugendzeit zum Teil ein Bild,
Wo noch der Ernst das Gute war, das Wahre,
Der Scherz ein Bach, der unter Blumen quillt.
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