Hier findet Ihr kurze Gedichte, deutsche Reime. Zu verschiedenen Anlässen ein Gedicht oder auch einen Reim in kurz.
Nackt ward ich zur Welt geboren
Nackt ward ich zur Welt geboren,
nackt scharrt man in’s Grab mich ein:
Also hab‘ ich durch mein Sein
nichts gewonnen, nichts verloren.
Aloys Blumauer
Von kleinen Dingen nur den Kopf
Von kleinen Dingen nur den Kopf,
von großen sich das Herz erfüllen lassen,
das Glück mit keckem Griff beim Schopf,
das Unglück an der Gurgel fassen!
Franz Edler von Pernwald Schönthan
Wer sich nicht freut an Kleinigkeiten
Wer sich nicht freut an Kleinigkeiten
ist ärmlich dran zu allen Zeiten,
er sieht oft, wie Herr Wieland spricht,
den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Aloys Blumauer
Folg‘ dem Gefühl des Schicklichen
Folg‘ dem Gefühl des Schicklichen und Rechten!
Die Klugheit ist das einz’ge Gut des Schlechten.
Aloys Blumauer
Der kann sein Leid vergessen
Der kann sein Leid vergessen,
der es von Herzen sagt.
Simon Dach
Genieße, was dir Gott beschieden
Genieße, was dir Gott beschieden;
entbehre gern, was du nicht hast;
ein jeder Stand hat seinen Frieden,
ein jeder Stand hat seine Last
Christian Fürchtegott Gellert
Gerechtigkeit entspringt dem Neide
Gerechtigkeit entspringt dem Neide,
denn ihr oberster Satz ist:
Allen das gleiche.
Walter Rathenau
Herr, dein Wort, die edle Gabe
Herr, dein Wort, die edle Gabe,
diesen Schatz erhalte mir;
denn ich zieh es aller Habe
und dem größten Reichtum für.
Nikolaus Ludwig Reichsgraf von Zinzendorf und Pottendorf
Sag deine Meinung grad und schlicht
Sag deine Meinung grad und schlicht,
bleib bei der Wahrheit, lüge nicht,
und zeige nimmer dich aus List
anders, als dir ums Herze ist.
Albrecht Dürer
Die Alten hatten ein Gewissen
Die Alten hatten ein Gewissen ohne Wissen;
wir heutzutag haben das Wissen ohne Gewissen.
Julius Wilhelm Zincgref
Küsse vergehen
Küsse vergehen,
Kochkunst bleibt bestehen
George Meredith
Wäre ich nie ein Narr gewesen
Wäre ich nie ein Narr gewesen,
wo nähm ich jetzt die Weiheit her?
Rudolf Otto Hermann Presber