Fasching ist etwas für die, für die Fasching etwas ist.
Fasching – Karneval | Faschingsgedichte, Faschingstexte, Büttenreden
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Die Fastnacht und die Fröhlichkeit, ein schönes Weib und hübsches Kleid, durstige Leut und guter Wein sollten allzeit beieinander sein.
Ohne Fastnachtstanz und Mummenspiel ist im Februar auch nicht viel.
Ob’s warm, ob’s kalt, in jedem Fall viel Narren gibt’s im Karneval!
Der Februar ist (sozusagen) reich an Narren, arm an Tagen.
Ein Mitmensch reist zum ersten Mal
nach Düsseldorf zum Karneval,
blieb brav am Straßenrand dort steh’n,
wollt‘ Umzug und die Jecken seh’n.
Er kam hier her zum Amüsieren,
musst‘ in der Fremd‘ sich nicht genieren,
glaubt, Frauen wär’n hier ohn‘ Moral
und was man mache, sei egal.
Und schon umfasste er ein Weib
und meint, sie sei zum Kuss bereit.
Doch sie – verkleidet – war ein Mann,
was unser Narr zu spür’n bekam.
Er ließ mit ein paar blauen Flecken
rasch fliehend hinter sich die Jecken
und hat vom Karneval genug,
war überzeugt, hier herrscht Betrug.
Ein Mitmensch feiert Karneval
mit lauter Jecken ohne Zahl,
ein jeder bunt verkleidet war,
er fand das toll und wunderbar.
Durch Masken vor dem Angesicht
erkannte man selbst Nachbarn nicht.
Der Mitmensch fand ein tolles Weib,
das war zu jedem Spaß bereit,
sie küssten und sie neckten sich,
ach, könnt‘ er seh’n ihr Angesicht,
erlaubt war’s erst um Mitternacht,
wenn man die Masken dann abmacht.
Sie kamen immer mehr in Fahrt,
er fand sie toll und sehr apart,
auch sie hat längst schon angebissen
und wollte ihn gar nie mehr missen.
Als er grad schwor, dass er als Mann
sie tief und ewig lieben kann,
da schlug es Mitternacht sogleich, …
nun wurden beide kreidebleich,
der Schreck durchfuhr ihn, ihm wurd‘ flau,
er „sündigte“ mit seiner Frau,
auch sie war peinlich überrascht,
als sie die Lage hat erfasst.
Solang‘ man glaubt, man sündigt frei,
sind Konsequenzen einerlei,
doch peinlich ist’s, wird man entdeckt,
als demaskierter Faschingsjeck.
»Staub bist du und kehrst zum Staube,
Denk, o Mensch, an deinen Tod!«
Wohl, dies weiß ich, doch mein Glaube
Sieht ein ew’ges Morgenrot.
Sieht ein Land, wo Friedenspalmen
Um des Siegers Scheitel wehn,
Wo umrauscht von ihren Psalmen
Wir der Engel Chöre sehn.
Wo Maria, die Getreue,
Ihr geliebtes Kind uns zeigt,
Wo die Sehnsucht und die Reue
Nun ihr selig Ziel erreicht.
Wo der Vater mit dem Sohne
Und dem Heil’gen Geist zugleich
Thront auf einem ew’gen Throne,
Unaussprechlich herrlich, reich.
Wo wir den, der je gewesen,
Schauen, wie er ewig war.
O, dort wird mein Herz genesen,
O, dort wird mein Auge klar!
Wo verklärte Seelen streben,
Ihn, den Einz’gen, zu erhöhn,
Wo die sel’gen Märt’rer schweben,
Wo die reinen Jungfraun stehn.
Wo die zarte Magdalene
Selig ihm zu Füßen liegt,
Da der Reue bittre Träne
Ihr in Wonne längst versiegt.
Wo Johannes, der Geliebte,
Innig ihm am Herzen ruht.
Alles Kranke, einst Betrübte
Ruht in seines Schoßes Hut.
Wo die heil’gen Scharen wandeln,
Die das Kreuz den Weg gelehrt,
Die im Lieben, Dulden, Handeln
Hier sein Bild in sich verklärt. –
Wohl mir, daß er Staub einst werde,
Dieser Leib von Erd‘ und Staub!
Meine Seele wird der Erde,
Wird dem Wurme nicht zum Raub.
Hauch ist sie aus Gottes Munde,
Und sie kehrt hinauf zum Licht.
Sei gesegnet, ernste Stunde,
Die einst meine Fessel bricht!
Sei gesegnet, stiller Hügel,
Der einst meine Asche deckt,
Bis das Wehn der Seraphflügel
Mich von langem Schlaf erweckt!
»Denn du Staub, du kehrst zum Staube
Bis zum neuen Morgenrot.«
So, ich weiß es, doch mein Glaube
Hebt mich über Grab und Tod.
Düsseldorf, 1820.
Lust‚ge, lust’ge Fastnachtszeit!
Heute jubeln alle Leut‘,
Heute sind wir alle toll,
Alle bunter Scherze voll.
Zieht die Schellenkappen um,
Hänget bunte Kleider drum!
Keiner kennt uns mehr heraus:
Welt ist wie ein Narrenhaus.
Räuber kommen wild heran,
Ritter reihen stolz sich dran,
Die Zigeuner fehlen nicht,
Schäfersmann ist jener Wicht.
Aus Tirol kommt der Gesell,
Jener aus dem Land des Tell.
Wenn ich doch ein Türke wär‘!
Seht, dort trollt sogar ein Bär!
Auf der Geige auf dem Baß,
Auf der Flöte spielt der Spaß.
Kunterbunten Maskenscherz
Treiben froh wir allerwärts.
Wolfgang Müller von Königswinter, 1816-1873
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