Texte, kurze Gedichte, Zitate und Sprüche rund ums Essen & Trinken, rund um den Genuss von Speisen & Getränken, Trinksprüche, Tischgebete und vieles mehr …
Wunderwaffe Knoblauch
Knoblauch stärkt, Venen, Hirn und Gelenke.
Gibt dir bis ins hohe Alter Kraft.
5000 Jahre alt, aus ’ner iranischen Senke,
Hast du es in uns’re Gefilde geschafft.
Knoblauch und Lauch sind gut fürs Blut,
Sind lecker auf Pizza und Braten.
Gesund ist was stinkt. Sei auf der Hut,
Vor geschmorten Fleischtomaten.
Knoblauchwürze steigert den Genuss.
Hast im Bus immer einen freien Sitz,
Ob Mundgeruch oder strenger Pups.
Du bleibst gesund, ein Mensch mit Grips.
Ich rate zu Röstbrot mit Knoblauchcreme,
Das ist bei uns Familienbrauch,
Knoblauch hält unser Leben angenehm.
Gesund ist Knoblauch auch für den Bauch.
(c) Olaf Lüken (09.11.2020)
Großmutters Geburtstagstorte
Großmutter backt eine feine Torte.
Beim Überreichen spricht sie die Worte:
Zum Geburtstag wünsche ich alles Glück.
Nimm dir gleich das beste Stück.
Dann gibt es beim Verteilen,
kein Ringen und kein Keilen.
Junge, ich mache keine großen Worte.
Hier ist deine Lieblingstorte.
Mit Zuckerguss etwas aufgeschönt,
mit süßer Sahne den Rand gekrönt.
Du wirst sehr schnell erkennen,
dass Lichter auf der Torte brennen.
Eine Kerze pro Jahr deines Lebens.
Jahre des Nehmens und Gebens.
Denk dran, die Kerzen auszupusten,
ohne die Gäste gleich anzuhusten.
Verschaffe allen, Stück für Stück,
ein richtig großes Gaumenglück.
Gesundheit, Frohsinn und viele Kerzen,
das wünsch‘ ich dir von ganzen Herzen.
(c) Olaf Lüken (11.11.2020)
Nationalgericht
Ein Mitmensch reist nach Mexiko,
noch ist er heiter und sehr froh,
nimmt hungrig Platz im Restaurant,
wo er den Ober winkt heran,
bestellt das Nationalgericht,
das man Chilli-con-carn‘ ausspricht.
Der Koch sich an die Arbeit stürzte,
nahm extra scharfe Glutgewürze
und legte allen Ehrgeiz rein,
der Gast soll hoch zufrieden sein.
Nach ein, zwei Bissen wird der rot,
er schnappt nach Luft – das ist der Tod!
und meint, er würd‘ in Flammen steh’n,
vor Tränen kann er nichts mehr seh’n.
Die Schärfe brennt wie Höllenglut,
in sein Gesicht steigt auf das Blut,
erst nach drei Litern Flüssigkeit
ist er zu einem Wort bereit:
Ich ess‘, wie ein Kastrat er spricht,
nie mehr ein Nationalgericht!
Hans Harress
Habe gerade „Ach, da brauchs du nichts draufschreiben, man sieht ja was drin ist“ aus der Gerfriertruhe geholt und bin nun sehr gespannt, was ich heute koche.
Habe gerade „Ach, da brauchs du nichts draufschreiben, man sieht ja was drin ist“ aus der Gerfriertruhe geholt und bin nun sehr gespannt, was ich heute koche.
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Ich bin doch auch nur ein Mädchen, das vor einem Salat sitzt und ihn bittet, ein Donut zu sein.
Ich bin doch auch nur ein Mädchen, das vor einem Salat sitzt und ihn bittet, ein Donut zu sein.
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Spargelzeit
Ich sag es ohne Bitterkeit:
Gelobt sei die Spargelzeit.
Essen wir ihn gemeinschaftlich,
Spargel ist köstlich. Königlich !
Spargel, ein zartes Gemüse,
taugt nicht für die Kochkombüse.
Lade ich die Leut‘ zum Spargel,
ende ich im Zusagehagel.
Ehren möchte ich die Polen,
die die Queen vom Acker holen.
Der BIO-Deutsche mag das nicht,
wenn er „die Krüppel“ selber sticht.
Gourmets lieben Spargel smart-zart,
obgleich wässrig und oft auch zu hart.
Es kommt dazu ein Heidenei,
die Asparagusschälerei.
Gegen Ende der Malaise
gibt’s als Krönung Hollandaise.
Tropft die Sauce auf die Hose,
verfluchen wir die Saucenchose.
Jetzt hat der Magen das Sagen,
will ’nen Klaren runterjagen.
Das Spargelmahl schwappt im Urin.
Prost Mahlzeit ! Vive la Cuisine.“
(c) Olaf Lüken (01.10.2020)
Der Weingarten
Weinlaubglanz künden an die Herbsttage.
Die Rebe perlt fruchtig in fester Hülle.
Im Weinberg füllen Trauben die Trage.
Der Winzer keltert in göttlicher Stille.
Tropfen für friedvolle Freudentage.
(c) Olaf Lüken (06.09.2020)
Der Aal hat die Wahl im Lokal
Ich kannte einen aalglatten Aal
Der besuchte ein Gourmetlokal
Und was bestellte dieser Wicht ?
Zum Abendmahl ein Aalgericht
(c) Olaf Lüken (22.08.2020)
Der Gourmand und die Auster
Angefangen mit wässrigen Petitessen,
galt mein Interesse dem großen Fressen.
Mit frisch geträufelter Zitrone,
schien mir das Leben gar nicht ohne.
Schluckte erst ratlos, zahnlos, mutlos,
die Auster in mich rein. Fast lieblos.
Gepackt von nie endender Wollust,
fühlte ich Geilheit, auch tiefen Frust.
Der Glibber zerging mir auf der Zunge.
Schlürfte ich Wasser, Samen, Lunge ?
Mein Budget sank für’s Kompaktpaket.
Ihr Analphabet vom Champagnerbuffet.
(c) Olaf Lüken (22.08.2020)