Ein Mitmensch hielt sich froh ein Schwein
in seinem Haus, s’war stubenrein,
mit Hängebauch und schlappen Ohren,
es hörte auf den Namen Loren.
Es folgt‘ dem Herrn auf Schritt und Tritt,
und kam sogar aufs Klo treu mit,
die Düfte dort gefiel’n ihm sehr,
das zu versteh’n, fiel Herrchen schwer.
Es tobt im Garten, drehte Runden,
doch eines Tages war’s verschwunden,
die Trauer, die war riesengroß,
die Suche blieb ergebnislos.
Dann nach vier Tagen kehrt es heim,
es fand den Weg von ganz allein
und grunzt zufrieden wie zuvor,
das Herrchen kraulte sanft sein Ohr.
Die Zeit verging, dann wurd‘ es klar,
wo’s Loreschwein geblieben war.
Sie warf des Nachts zwei Dutzend kleine,
ganz süße rosa Ferkelschweine.
Dichter – Kurze und lange Gedichte
Kurze, lange Gedichte, Zitate, Reime von berühmten Dichtern, berühmte Dichtungen.
................................................................................................................................
Ein alter Frosch sitzt nachdenklich mir zu Füßen:
„Dein Haar ergraut“, quakt er mich an:
„Ich weiß. Grauer Schnee lässt uns beide grüßen.“
Der Abend dunkelt. Die Nacht schleicht sich heran.
Regentropfen prasselnd an die Fenster klopfen.
Nah dem Teich sitzt eine illustre Krötenschar,
unken mir zu, dass früher alles viel besser war.
Ich sehe Regen von den Dächern tropfen.
Vorm Spiegel spricht mich an mein graues Haar:
„Herrchen ? wirst du uns überhaupt gewahr ?
„Ja, graue Haare, ich sehe euch im Spiegel.
Ich verspreche es, mit Brief und Siegel.
Der Spiegel: „Wenn du mich hast im Blick,
wie lange willst du Träger grauer Haare sein ?
Deine Haare sind nicht frei von Schick,
doch leiten sie die letzten Lebensjahre ein.
Mein graues Haar sah ich vorm Spiegel.
Das Glas zersplitterte. Es war ein Ziegel.
(c) Olaf Lüken (Oktober 2020)
Ein Mitmensch saß im Düsenclipper,
das wurde für ihn äußerst bitter,
er hat mit Höhenangst zu kämpfen,
mit Pillen war sie nicht zu dämpfen.
Es half kein Schnaps und auch kein Bier,
er zittert wie ein Schlachthaustier,
sank schließlich voller Angst und Frust
der Stewardess an ihre Brust.
Da kehrt zurück sein warmes Blut,
ein Arm voll Brusttee tut oft gut!
Wer über den Tellerrand nicht schaut,
wird von der Brühe schnell eingesaut.
Spalte kein Haar in der Suppe.
Bleib‘ immer Mensch in deiner Gruppe.
Wer anderen in die Suppe spuckt,
hat sich rasch ins Falsche verguckt.
Willst die Wahrheit mit Löffeln essen ?
Kannst du dein Ego gleich vergessen.
Hast du die Bouillon dir eingebrockt ?
Warte nicht drauf, dass sie frohlockt.
Rahmhäubchen sind das Salz der Suppe.
Uns Buchstaben ist alles schnuppe.
(c) Olaf Lüken (02.10.2020)
Der Sommer ist gegangen,
dichte Nebel steigen auf.
Herbst hat uns eingefangen.
Neige eines Jahreslauf.
Ob wir wandern oder geh’n,
durch den stillen, bunten Wald.
Ob wir laufen oder steh’n.
Die Welt ist kühl, ja bitterkalt.
Wenn alle Bäume rauschen
und die Wanderer lauschen,
dann tritt plötzlich Stille ein.
Und jeder ist mit sich allein.
Wo ist die helle Sonne,
mit ihrem wärmenden Strahl ?
Kein Tag sei ohne Wonne,
hier, im schönen Zillertal.
Schon seit Anfang gilt dein Wort.
GOTTES Wort ist GOTTES Licht.
Überall ist GOTTES Ort.
Nur hören woll’n wir ihn nicht !
HERR, sei uns Licht im Leben.
Und bricht Nebel meine Sicht.
ER wird uns Frieden geben,
auch dann, wenn die Nacht anbricht.
(c) Olaf Lüken (05./06.10.2020)
Ein Tourist, der viele Länder bereist,
erkennt sehr schnell den Geist der Zeiten,
an jeder Eck‘ man ihm Souvenirs anpreist
und andere Augenunwürdigkeiten.
Dann heißt es Theater, Dom, Museum,
Karlsbrücke, Hradschin und Grotte.
Es geht zur Madonna und in ein Lyzeum,
es folgen Manneken Pis oder Ännchen die Kokotte.
Alles ist wichtig, preis- und sehenswert,
nur stimmt die Tour mich pessimistisch.
Was vor Ort wirklich ist und begehrenswert,
bleibt für den Geist oft charakteristisch.
(c) Olaf Lüken (08.10.2020)
Ich weiß von einem fleißigen Bäcker,
der hatte ’nen großen, wabbligen Bauch.
Er produzierte salzig, süß und lecker.
Tradition war ihm Familienbrauch.
Er nahm sich eine Bullige zum Weibe.
Erin richtig korpulentes Gegenstück.
Auf ihrem Leib und zum Zeitvertreibe.
Es klappte nicht. Sie waren zu dick.
(c) Olaf Lüken
Leonie reicht mir Wein und Bier,
auch Cognac ohnegleichen.
Dabei könnte Leonie auch mir
das Wasser einmal reichen.
(c) Olaf Lüken (13.7.2020)
Ich kannte einen Saibling,
der wollte hoch hinaus.
Er hängt jetzt an der Angel
und wartet auf Applaus.
(c) Olaf Lüken (17.07.2020)
Das große Fressen
Ein Maitre aus Ibbenbüren
Wollte seine Liebste verführen
Erst aß sie sich satt
Dann lag sie, schachmatt
Der Maitre entfloh nach Düren
(c) Olaf Lüken (07.08.2020)
Mein Tick gilt dem Limerick
Herr Broche aus La Roche
Konnte quaken wie ein Frosch
Aß auf dem Laken
Die feinsten Schnaken
Bis ein Gourmet ihn verdrosch
(c) Olaf Lüken (2020)
Du befindest Dich in der Kategorie: :: Dichter – Kurze und lange Gedichte ::
Anpassung und Design: Gabis Wordpress-Templates
Impressum & Haftungsausschluss & Cookies :: Sitemap :: Sprüche, Zitate und Gedichte - kostenlos auf spruechetante.de