Ja und Nein
„Ja“ sagte das Ja zum Nein
„Nein“, sagte das Nein zum Ja
sie verkeilten sich ineinander
und fraßen des Anderen Bein
Die Folgen waren verheerend,
denn so entstand das alles
verschlingende „Jein“
Dichter – Kurze und lange Gedichte
Kurze, lange Gedichte, Zitate, Reime von berühmten Dichtern, berühmte Dichtungen.
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Das alte Jahr langsam verrinnt,
das neue Jahr schon bald beginnt.
„Was wird es bringen ?“ Man sich fragt
und auch Vergangenes beklagt.
Mancher Wunsch wurde überdreht,
deshalb etwas enttäuscht dasteht.
Nur das Erfolgreiche jetzt zählt,
ein bisschen Bescheidenheit fehlt.
Dass man gesund geblieben ist,
recht wenig Bedeutung beimisst.
Sich hierüber kaum freuen kann,
sieht es als selbstverständlich an.
Doch die Gesundheit garantiert,
dass das Leben lebenswert wird,
drum sollte sie von vornherein,
der allerwichtigste Wunsch sein.
Oh, wie kann man sich von dieser großartigen Welt trennen,
Die immer schöner wird, je mehr Zeit vergeht?
O wie trennt man sich von Freunden, die für immer gebunden sind
Mit der Erde und mit dem Himmel zu kämpfen?
Werde nicht wie der Tau bei Tagesanbruch,
Scheine wie die Sonne, o Herz, am neuen Morgen!
Wie soll ich mich von dieser Welt losreißen
Die am Saume des tiefblauen Himmels schwelgt?
Seht dort drüben – der Himmel scheint heller zu werden,
Und Freunde haben sich unter dem Morgenstern getroffen
Oh, wie kann man sich von der Morgenröte trennen, die hell schimmert
Wie reines Silber, das weithin glänzt?
Wie reich ist die Natur, wie geheimnisvoll auch,
Wenn du ihre Geheimnisse enthüllst, Ingenieur!
Wie kann man den Sinn ablegen, das neue Gefühl
Das den Steinen in den Steinbrüchen anhaftet, die steil aufsteigen?
Hier schweben die Falken hoch, wo die Berge sich erheben,
Dort brüten Fasane, und Quellen glänzen wie Spiegel
Die Nachtigallen, die Gärten blüh’n,
Oh, wie kann man diesen Anblick, diesen schönen Traum verlassen?
Mit dem Leben, das ein endloser, dauernder Kampf ist,
Mit lodernden Flammen, die in Blut und Herz wüten,
Mit Sonne und Mond, mit Morgen und mit Nacht,
Und mit der weiten Kuppel des Himmels, wie soll man sich trennen?
O Sterne – die Kerzen eines jeden geliebten Gedankens,
O Wolken – Traumkarawanen, die mein Herz bewegen,
Himmlische Sphäre – der luftige Hafen meiner Gefühle,
Wie soll ich mich von diesem weiten, azurblauen Himmel trennen?
Meine geliebte Liebe erscheint vor meinen Augen,
Ich fühle die Flamme meiner dichterischen Kunst,
Meine brennende Brust muss sich mit Seufzern erleichtern:
Mit ihren süßen Rabenhaaren, wie soll ich mich trennen?
Die Nachtigall trauert um die Rose,
Auch wenn der Herbst kommt – er verweilt, um zu gehen,
Leben, Leben! Der Schrei der Sehnsucht wird immer lauter:
Mit der Liebe, mit der brennenden Leidenschaft, wie soll man sich trennen?
Mit neuen Gefühlen bespannst du deine singende Laute
Meine jugendliche Feder, die jetzt erst beginnt!
O Freunde, gebt Antwort auf meinen akuten Schmerz:
Wie soll man sich von dieser großen, brodelnden Flamme trennen?
Mikayil Muschfig
Ich kann nicht der stärkste Mann der Welt sein,
noch will ich das sein.
Ich will nicht, dass jemand Angst vor mir hat.
Ich kann nicht der reichste Mann der Welt sein,
noch will ich das sein.
Für mich ist der größte Reichtum auf der Welt,
ist ein kleines Zelt mit einem lächelnden Gesicht und lachenden Augen, mit einer offenen Tür und offenen Fenstern!
Ich kann dich nicht mehr lieben als irgendjemand sonst auf der Welt,
noch will ich dich so lieben.
Denn nur die, die unaufrichtig lieben
lieben mehr als alle anderen.
Ich will dich leise und sanft lieben,
Ich will dich so lieben, wie es Gott bestimmt hat,
Wie ein kleiner Vogel, der sich an die winzige Ecke seines Nestes geschmiegt hat.
Die größten Augen der Welt
Gehören den Blumen und den Kindern.
Am unverständlichsten für Erwachsene sind die Worte,
die Kinder den Blumen zuflüstern,
Und Blumen zu Kindern.
Für Kinder,
ist ein Spiegel ein wunderbarer Teller voll Wasser,
Alles ist lebendig,
Alles ist für Kinder lesbar
Denn ihre Herzen sind groß
wie ihre Augen,
Kinder schreiben
Den Namen von allem
In großen Buchstaben.
Während ihre Finger, die den Stift halten
werden größer und stärker,
So wie die Kinder selbst
Größer und stärker werden,
werden die Buchstaben, mit denen sie schreiben
kleiner werden,
Und die Blumen sprechen zu ihnen
Auch in einer unverständlichen Sprache.
Ich möchte an den Menschen riechen wie an einer Blume,
aus Menschen Blumen machen.
Aber sie wollen sich nicht in Blumen verwandeln
Also mache ich Menschen aus Blumen.
Die Menschen sagen, dass kein Mensch aus einer Blume geschaffen werden kann,
Gott hat die Menschen aus Lehm gemacht
Du solltest sie auch aus Lehm machen.
Ich mache Menschen aus Lehm,
ich rezitiere Gedichte und
schreibe Gedichte für sie,
Aber es ist kein Gedicht
dass sie von mir wollen,
Es sind Blumen aus Ton, die die Menschen aus Ton wollen,
Ich mache Tonblumen für sie,
Tonjungen bringen die Tonblumen zu Tonmädchen.
Wenn sie die Tonblumen sehen,
gebären Lehm-Frauen Lehm-Babys.
Vielleicht liebt Gott den Geruch von Lehm,
und deshalb erschafft er immer wieder Menschen aus Lehm.
Aber, mein Gott, es ist nicht der Geruch von Lehm
den ich will,
Ich will den Geruch einer Blume,
Also mache ich wieder einmal Menschen aus Blumen,
Ich mache Blumenpfade, Blumenhäuser für sie,
Ich mache Blumentränke für Blumendichter,
Blumengefängnisse für Blumengefangene,
Aber sie sagen wieder
Wir wollen nicht, dass sie aus Blumen gemacht werden,
Gott hat alles aus Lehm gemacht,
also solltet ihr auch uns aus Lehm machen,
Ich sage ihnen: „Stopp“,
Zum letzten Mal wenigstens
Lass mich an dir riechen wie an einer Blume
Bevor du dich in Lehm verwandelst.
Ich rieche die Blumen
Zum letzten Mal auf der Welt.
Mein Gott, was hast du mit ihnen gemacht,
Sogar Blumen riechen nach Lehm?!
Ein reicher Snob will Sport betreiben,
um körperlich recht fit zu bleiben,
drum stellt er Überlegungen an,
welchen Sport sein Körper leisten kann.
So sollen Übungen nicht quälen
und der Spaßfaktor darf nicht fehlen.
Sport ist für ihn auch Mittel zum Zweck,
im zähen Kampf gegen zu viel Speck.
Nun sucht der Snob ganz cool und gefasst,
nach der Sportart, die gut zu ihm passt.
Doch er war nie ein Sportfetischist,
so dass die Suche nicht so leicht ist.
Auf den Volkssport für Snobs fiel die Wahl,
ein Sport ohne Anstrengung und Qual.
Künftig wird er, um sich zu trimmen,
stets stilvoll in seinem Geld schwimmen.
Hey Freunde, lasst uns einen Drink nehmen!
Der Himmel ist voll von Sternen, das Wetter ist kühl.
Ich habe nicht gesagt, dass wir uns betrinken sollen.
Lasst uns wärmen uns auf
In der kuscheligen Umarmung von Erinnerungen
Lass die Nacht länger dauern, damit der Morgen spät kommt,
Lass die Freunde nicht einschlafen
Die sich mit meinem Gerede langweilen würden
Ich habe noch so viel zu sagen,
An die Welt, an die Menschheit
Lasst uns jede Sekunde dehnen,
Lasst die Zeit nicht unbemerkt verrinnen.
In dieser Nacht mit ihrem Vollmond
In den Ausläufern dieser Berge,
von diesem meisterhaften Geschichtenerzähler Frühling,
In diesem Moment,
in dieser Sekunde
eile ich
Nach nirgendwo, an keinen Ort!
Mein Geliebter, leg deine Arme um meinen Hals!
Sag nicht, ich sei alt, erschöpft.
Ich habe mein Leben noch nicht ganz ausgelebt.
Komm, lass uns Arm in Arm um die Welt gehen!
Wenn das wandernde Segel meiner Gedanken
mich von Meer zu Meer wirft,
fürchte dich nicht! Sag mutig: „Viel Glück!“
Komm, lass uns Arm in Arm um die Welt gehen.
Durchqueren wir schnell die Meere und Flüsse.
Fürchte dich nicht vor dem Donner und den Blitzen am Himmel,
Möge dein Pferd nie zu Tode galoppiert werden
Weder durch Freude noch durch Kummer,
Ich eile nirgendwohin, an keinen Ort!
He du, mein Jägerfreund,
Lass uns langsam über diese Berge gehen.
Auf dieser grünen Wiese am Fluss
Lass uns ein wenig schlendern, langsam gehen.
Die Tulpen und das Basilikum werden beleidigt sein
Und lassen ihre Blätter fallen, eins nach dem anderen
Wenn ich nicht jede Blume einzeln begrüße,
Und ihre Antwort erwarte.
Ich gehe nicht wie der Wind,
Ich eile nirgendwo hin, an keinen Ort.
Lass die Wolken langsamer über meinen Kopf ziehen,
und der Fluss langsamer in seinem Flussbett.
Lass mich jeden Tropfen betrachten, so lange ich will,
Oberflächlichkeit rührt das Herz nicht,
Was nützt leidenschaftliche Lust, die nur eine Sekunde währt?
Glaube nicht, dass ich mürrisch geworden bin,
Dass ich ein Vogel mit gebrochenem Flügel bin,
Lass die Welt größer werden, und die Zeit ihr Wesen verlieren,
Lass die Sonne monatelang an einem einzigen Tag scheinen,
und ihr strahlendes Licht verbreiten.
Hey Stift, in meiner Hand,
Sei nicht in Eile, das Buch des Lebens zu beenden.
Ich bin nicht in Eile,
ich habe es nicht eilig!
O Leben! Manchmal ist es mit Dreck und Schlamm besudelt,
Doch sieh, des Lebens Bühne kennt tausend Vorhänge
Wenn du, junger Mann, in schweren Zeiten verletzt wirst,
dann segne die Männlichkeit, die in dir wächst.
O Zeit! Sie mag erbarmungslos sein, oder traurig,
Und nun erschüttert sie brutal die Erde.
Wenn die Zeit vorhat, dich zu vernichten, mein Junge,
Geh kühn vorwärts und kämpfe für alles, was du wert bist.
O Kühnheit! Jeden Augenblick muss sie durchdringen.
Ohne sie würde das Leben untergehen, das ist meine Überzeugung.
Und du, der du weißt, dass meine Worte wahr sind,
Als Mann, als Sohn eines Mannes, beherrsche deinen Kummer.
Was ich sagen wollte, rufe ich nun laut:
Strebe zu weiten Horizonten, zu höchsten Himmeln!
Glaube nicht, junger Mann, dass das Leben eine rosige Wolke ist,
Und beuge dich nicht, nein, auf keinen Fall!
Sieh, wie im Sturm die Äste sich verbiegen,
die Blätter, wie sie fliegen, fliegen.
Und fallen dann, oh Graus,
wie sieht denn bloß der Garten aus.
Rasen, Beete, alles dick bedeckt,
wie bekommt man das nur alles weg.
Da hilft nur eins, nicht lange warten,
Laubbesen, und dann harken, harken.
Und hat man endlich es geschafft,
ist glücklich und zufrieden,
geht plötzlich es von vorne los,
und Blätter fliegen, fliegen ….
Die Krone der Schöpfung
Ein Kleriker vor Leuten spricht –
Besingt die Welt in Moll und Dur:
„Der Mensch, er ist ein großes Licht
Und Vorbild göttlicher Natur.“
Was folgt, weiß jeder Insider:
„Wer dem Klerus Glauben schenkt
Das menschliche Natur – leider !
Mehr Irres als Gescheites denkt.
(c) Olaf Lüken (Dezember 2020)
Nach Gottfried Benn: „Die Krone
der Schöpfung, das Schwein, der
Mensch.“
Du bist wach und unbeirrt
und ins Leben involviert,
mit gesundem Trotz bewehrt,
gut geschützt und unzersört.
Du verbirgst nicht ein Gefühl,
nicht im Ernst und nicht im Spiel;
deine Straßen sind so breit,
und dein Horizont so weit.
In die Kriege und der Not,
in das Siechtum und den Tod
bricht dein warmer Sonnenschein
so tief in mein Herz herein,
dass der Nebel nicht mehr steht.
Und du zeigst, wie leicht das geht,
wie man aus dem Tränennass
aus der Dummheit und dem Hass
auch nach noch so schwarzer Nacht
reine Diamanten macht!
Kraftvoll bist du, wie das Licht!
Das bist du – und weißt es nicht…
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