Blüten (Johann Georg Fischer)
Auf Wegen geschmeidiger Frühlingsstaub,
Am Raine lindes Gras und Laub;
Die Knospen trieben und schwollen
Bis daß, du mächtige Frühlingszeit,
Von deinem Glanze weit und breit
Die Welt ist überquollen.
Wie tönet so junger Ruf und Klang!
Lustwallende Mädchen mit Gesang,
Die stille daheim gediehen,
Mit flutendem Haar im Frühlingswehn
Ueber die Haide gleich den Rehn
Im hellen Gewande ziehen.
Und Eine vor allen blühet doch
Weit über die Jahre schlank und hoch,
Die Krone im duftigen Reigen;
Ist Jungfrau geworden, und ahnt es nicht! — —
Verschone dieß Träumen, mein selig Gedicht,
Laß schweigen dein Lob, laß schweigen!
Johann Georg Fischer