Bescheidenes Los
Bei dem Klang des Saitenspieles
Geh ich einsam und allein,
Habe wenig, brauchte vieles,
Doch das Wenige ist mein.
Amor lauscht in Rosenhecken,
Winkt, halb Spott, zu sich hinein: –
Spiel mit Kindern, Kind, Verstecken,
Mich laß ruhig und allein.
Und das Glück, voll goldner Spangen,
Zeigt den reichgefüllten Schrein. –
Kommst geflogen, ich gegangen,
Flieg du hin, ich geh allein.
Schau! der Ruhm, am Rand der Fernen
Glänzt in heller Zeichen Schein. –
Wen gelüstets nach den Sternen?
Man betrachtet sie allein.
Misse gern ein Buntes, Vieles,
Hätt ich mich erst und was mein!
Bei dem Klang des Saitenspieles
Geh ich einsam, und allein.
Franz Grillparzer