Beruhigung (Gedicht von August Hermann Niemeyer)
Ich weiß, an wen ich glaube,
Und mein Erlöser lebt,
Der, wird der Leib zu Staube,
Den Geist zu sich erhebt.
Ich weiß, an wen ich hange,
Wenn alles wankt und weinst,
Der, wird dem Herzen bange,
Die Rettungshand mir reicht.
Ich weiß, wem ich vertraue,
Und, wenn dies Auge bricht,
Dass ich ihn ewig schaue,
Ihn selbst, von Angesicht.
Er trocknet alle Tränen
So tröstend und so mild,
Und mein unendlich Sehnen
Wird nur durch ihn gestillt.
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- Der Segen der Religion (Gedicht von August Hermann Niemeyer) Der du zu den beglückten Schaaren,Des Heilands Eigenthum, auch mich gesellt,Durch ihn schon in der Kindheit JahrenMich treu gelehrt, was dir und ihm gefüllt:Voll ist das Herz von seiner Seligkeit;Dir sey mein Lied, ein dankend Lied geweiht. Dich darf ich meinen Vater nennen;Von dir, mein Gott, der du die...
- Menschenliebe im Sinne Jesu (Gedicht von August Hermann Niemeyer) Menschenfreund, nach deinem BildeBilde sich gein ganzer Sinn!Deine Sanftmuth, deine MildeSey mein köstlichster Gewinn!Unwerth wär ich, dich zu kennen,Liebt‘ ich nicht, wie du geliebt,Unwerth, mich nach dir zu nennen,Würd‘ ein Mensch durch mich betrübt. Jesu, wo du liebend nahtest,Folgte Wohlthun deiner Spur;Wo du segnend Gutes thatest,In die Hütte, auf...
- Die Geisterwelt (Gedicht von August Hermann Niemeyer) Unendlicher! wer zählt die ReihnDer Schaaren, die sich deiner freun,Hinauf zu dir, dem Vater sehn,Aus allen Welten zu dir flehn? Unzählbar ist der Seelen Schaar,Die einst an Staub gefesselt war,Die, nun entfesselt, unsre WeltNicht mehr in ihren Schranken hält. Unzählbar ist der Seelen Schaar,Die unbegreiflich wunderbarDu noch zur Erde...
- Ehre sei Gott in der Höhe (Gedicht von August Hermann Niemeyer) Ehre sei Gott in der Höhe! Der Herr ist geboren,Sündern zum Heiland vom Höchsten aus Gnaden erkoren!Lasset uns sein,Seiner Erbarmung uns freu n!Ist er nicht uns auch geboren? Dunkel bedecket den Erdenkreis; in Finsternis irrtenVölker umher wie die Herden, verlassen vom Hirten.Jesus erschien;Nächte verschwanden durch ihn,Die auch den Weisen...
- Dankgebet für Glückliche (Gedicht von August Hermann Niemeyer) Viel zu gering bin ich, o Herr,Der Vaterhuld, womit du mehrAls Tausende mich segnest.Du wähltest selbst dieß Los für mich;Was ist’s, daß du so väterlichVor Andern mir begegnest?Alles, was ich von dir habe,Jede Gabe,Jeder SegenStrömt mir unverdient entgegen. Wie ruhig fließt mein Leben hin!Nichts trübet mir den frohen Sinn,Kaum...
- Morgenlied (Gedicht von August Hermann Niemeyer) Sollt‘ ich denn allein nicht singen,Wenn die ganze Schöpfung singt?Sollt‘ ich dir den Dank nicht bringen,Den dir, was da lebet bringt?In den Wäldern, auf den Fluren, Singt der Vögel waches Chor;Auch mein Loblied steig‘ emporZu dem Vater der Naturen.Vater bist du, Gott, auch mir;Was ich habe, kommt von dir....
- Fürbitte für einen todtkranken Freund (Gedicht von August Hermann Niemeyer) Barmherziger, erhöreDie Thränen, das Gebet!Bey’dir allein ist Hülfe,Wenn Hoffnung untergeht.Noch einmal laß die StundenDer Angst vorübergehn!Doch, Herr, nicht unser Wille,Dein Wille soll geschehn. Er liegt und ringt und duldet,Gequält von bitterm Schmerz.Ohnmächtig, ihn zu retten,Bricht Jammer unser Herz.Ach! soll er von uns scheiden,Verkürz‘ ihm Angst und Qual;Zu himmlischen GenossenFühr‘...
- Ehre sei Gott in der Höhe (Gedicht von August Hermann Niemeyer) Ehre sei Gott in der Höhe! Der Herr ist geboren,Sündern zum Heiland vom Höchsten aus Gnaden erkoren!Lasset uns sein,Seiner Erbarmung uns freun!Ist er nicht uns auch geboren? Dunkel bedecket den Erdenkreis; in Finsternis irrtenVölker umher wie die Herden, verlassen vom Hirten.Jesus erschien;Nächte verschwanden durch ihn,Die auch den Weisen verwirrten....
- Die Rückkehr zu Gott (Gedicht von August Hermann Niemeyer) Stimmt dankend ein in meine Lieder,Den Schwachen stärkt in seinen Lauf!Zur Schaar der Treuen kehrt‘ ich wieder,Ein neues Leben ging mit auf;Mir ist verziehn, und mit VertraunDarf ich hinan zum Vater schaun. Ich war sein Kind, mit LiebesarmenUmfing er mich von Jugend an;Wie Mütter sich des Sohns erbarmen,Zeigt er...
- Dank und Bitte am Morgen (Gedicht von August Hermann Niemeyer) Wir sind nach sanftem Schlaf erwacht;Wohl Mancher hat die lange NachtIn Schmerz verseufzt, in Gram verweint,Verlassen, ohne Trost und Freund! Uns hat der Schlummer neu erquickt;Vor Tausenden sind wir beglückt.Wie Mancher sieht der Sonne StrahlZu neuem Schmerz, zu neuer Qual! O Vater! Wehmutsvoller DankTönt heut‘ in unserm Lobgesang.Du bist...
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