Beim Tode meines Bruders
Nun danke Gott, die Fahrt ist aus!
Du kehrtest heim ins Vaterhaus,
froh bist du bei den Deinen, –
und ich muß weinen.
Du kehrtest heim, stell’ hin den Stab,
die schwere Bürde, leg’ sie ab,
zieh aus die Reiseschuhe,
nun hast du Ruhe.
Dir tat so unsanft diese Welt,
vergiß sie unterm Palmenzelt,
vergiß sie in der andern; –
ich muß noch wandern.
Und bring der Mutter Gruß auf Gruß
von Ihrem, der noch wandern muß,
und sag’ ihr, daß sein Lieben
ihr treu geblieben.
Und sag’, sein Kopf sei greis und alt,
wohl käm’ er gern, wohl käm’ er bald:
zwei Blumen hab’ er im Garten,
der müss’ er warten.
Friedrich Wilhelm Weber