Beim Abschied
Wenn zwei, die sich am nächsten steh’n,
Die Hand sich scheidend fassen,
Sollst du vor ihrem Abschied gehn
Und sie sich selber lassen;
Das heil’ge bitt’re Trennungsleid,
Wie könntest du es stören?
Die letzte bange Seligkeit
Soll ihnen ganz gehören.
Was sie in Thränen, Wort und Blick
Sich noch zu sagen eilen,
Das spricht ihr eigenstes Geschick,
Das kann kein Dritter teilen.
Wenn auch nur Liebe voll und rein
Dich zu Verweilen triebe,
Ach, du begehst doch Raub allein
Am Heiligtum der Liebe.
Friedrich Julius Hammer