Auf einer Wanderung
In ein freundliches Staedtchen tret ich ein,
In den Strassen liegt roter Abendschein.
Aus einem offnen Fenster eben,
ueber den reichsten Blumenflor
Hinweg, hoert man Goldglockentoene schweben,
Und _eine_ Stimme scheint ein Nachtigallenchor,
Dass die Blueten beben,
Dass die Luefte leben,
Dass in hoeherem Rot die Rosen leuchten vor.
Lang hielt ich staunend, lustbeklommen.
Wie ich hinaus vors Tor gekommen,
Ich weiss es wahrlich selber nicht.
Ach hier, wie liegt die Welt so licht!
Der Himmel wogt in purpurnem Gewuehle,
Rueckwaerts die Stadt in goldnem Rauch;
Wie rauscht der Erlenbach, wie rauscht im Grund die Muehle!
Ich bin wie trunken, irrgefuehrt –
O Muse, du hast mein Herz beruehrt
Mit einem Liebeshauch!