An einem mondhellen Abend
Wie freundlich steigt der Mond herauf
Am fernen Himmelsrande;
Du lieber Mond, sey mir gegrüßt
In deinem Lichtgewande;
Wie bist du, o Natur! so schön
Am heitern Frühlingsabend;
Du kühler, mondbeglänzter Hain,
Wie still, wie süß und labend!
Hier will ich noch, dich Freundliche,
Voll hoher Lust genießen,
Eh‘ sich mein Auge soll zur Ruh
Und süßem Schlummer schließen.
Hier, vom Geräusch der Welt entfernt,
Fühl‘ ich des Himmels Frieden,
Und lasse jedem gern sein Glück,
Das ihm zum Loos beschieden.
Froh preis‘ ich dich, du guter Gott!
Dich, aller Freuden Quelle;
Durch dich ist mir der dunkle Pfad
Durchs Leben leicht und helle.
Nie will ich ohne Dankgefühl,
Allliebender! dich nennen;
Und bis ich Staub bin, soll mein Herz
Zu dir voll Liebe brennen.
Juliane Schubert