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    An den Großvater

    Wie Schwaches sich zu Starkem füget,
    Voll jugendlicher
    Der Zweig sich an die Eiche schmieget,
    Großväterchen! so nah‘ ich heut‘.
    Am Tage, der Dich einst geboren, –
    Es sind nun zweiundsechzig Jahr –
    Und reiche, dazu auserkoren.

    Dir meine Herzenswünsche dar.
    Ich bin noch klein; doch groß im Herzen
    Ist meine Liebe schon für Dich,
    Und littest Du Leid oder Schmerzen,
    Ich grämte wahrlich innig mich!
    Drum bleibe im Genuss der Freuden,
    Mit Lieb‘ und Freundschaft stets vereint;
    Sei unbekannt mit Gram und Leiden,
    So lange Dir die Sonne scheint.

    Zwar muss ich noch es eingestehen,
    Dass wenig ich erflehen kann;
    Doch eines guten Kindes Flehen,
    Das nimmt wohlgefällig an.

    Ach meine , die Dich lieben,
    Der Vater und die Mutter, fleh’n:
    Dich möge nie ein Leid betrüben.
    Und nie der Stern Dir untergehn,
    Der zu dem Hoffnungskranze
    Dir auf dem Pilgerwege gab;
    Er strahle Dir im goldnen Glänze,
    Und führe Dich durch und Grab.
    Doch lang‘ noch, lange mög‘ es währen,
    Eh‘ Dich des Todes Arm umschließt.
    Und oft der Tag noch wiederkehren,
    Der beute freundlich Dich begrüßt.
    So rüstig, wie Dich in Geschäften
    Noch freudenvoll die Welt erblickt.
    So bleibe stets bei muntern Kräften
    Und von beglückt.
    Und dämmert einst, zu unserm ,
    Für Dich das letzte Abendrot –
    Dann wiege Dich in sanften Schlummer
    Mit Liebesarm der Tod;
    Den Lohn für rege Lebensmühen
    Empfange dann aus Gottes Hand,
    Dort, wohin gute ziehen:
    Im wonnevollen Vaterland.

    Poetischer Bibliothekar, 1845






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