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    Am Hochzeitmorgen

    Matth. 18, 20.
    Wo zwei oder drei versammelt sind in
    meinem Namen, da bin ich mitten
    unter ihnen.

    Zwei wollen heute sich
    An heil’ger Stätte fassen,
    Sich halten treu und inniglich
    Und nimmermehr sich lassen;
    Doch festzuziehn solch Liebesband,
    Soll eine andre Hand,
    Soll G o t t e s H a n d zum
    Sich auf die euren legen!

    Zwei Zungen wollen heut ein Wort,
    Ein heilig Ja sich geben;
    Das kurze Wort, o kling‘ es fort
    Durchs ganze lange Leben!
    Doch dass dies Ja gesegnet sei,
    Ertöne noch ein Ja dabei,
    Erschall‘ aus G o t t e s M u n d e
    Das ja zu euren Bunde!

    Zwei Herzen brennen fröhlich heut
    In Einer Liebe Flammen
    Und halten fest in Leid und Freud
    Von heute an zusammen,
    Doch dass da bleibe Herz an Herz,
    So haltet fleißig himmelwärts
    Zum V a t e r h e r z e n droben
    Die eurigen erhoben!

    Zwei Namen wollen heute gern
    In einen sich verschlingen,
    Den ihren will dem Eheherrn
    Die zum bringen,
    Doch soll der Bund gesegnet sein,
    So klinge noch ein Name drein,
    So kling‘ in G o t t e s N a m e n
    Zu eurem Ja das Amen.

    Zwei Häuser blicken lieb und traut
    Aufs neugeschmückte dritte;
    Der Segen hats gebaut
    Den Liebenden zur Hütte;
    Wie glänzt das Hüttchen schmuck und neu!
    Doch dass da gut zu wohnen sei,
    Lasst fleißig euch die Glocken
    Zum H a u s e G o t t e s locken!

    So zieht zu Zwei’n ins Gotteshaus,
    Die Freunde zum Geleite!
    So kommt vereint vom Herrn heraus,
    Er selbst an eurer Seite!
    Zieht fröhlich ein zur eignen Tür,
    Bleibt eins in Liebe für und für,
    Und G o t t in eurer Mitte
    Sei selbst im Bund der D r i t t e !

    Karl von Gerok






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