Abschiedswort an die Freunde | Gedicht von August von Platen
Gehabt euch wohl, ihr Freunde,
Ihr bleibt in Vaters Haus:
Wir ziehn in fremde Lande,
Wir ziehn wohl weit hinaus.
Zum Himmel mögt ihr flehen,
Gehn wir zu Kampf und Streit;
Doch fleht ihn nicht um Gnade,
Nur um Gerechtigkeit.
Laßt uns noch treu umarmen,
Ehs uns zu scheiden treibt:
Wer weiß, wer wiederkehret,
Wer weiß, wer dorten bleibt?
Vielleicht sind unsre Tage
Vom nahen Tod beschränkt;
Allein wir nehmen gerne,
Was uns der Vater schenkt.
In seiner Hand ist Leben,
Und Tod in seiner Hand.
Lebt wohl! Wir sind nicht unser,
Wir sind dem Vaterland!