Abschied (Mezger)
Die Hände reichen wir uns noch einmal.
Du gehst nun andre Pfade, fern von mir;
Und meine Seele stöhnt in stummer Qual –
Ich weiß nun erst, was ich gehabt an dir.
Gleich wie die Frühlingssonne, sanft und lind,
Die kalte Erde lebenswarm entfacht,
So hast auch du mir, frommes, reines Kind,
Nach langer Winternacht den Lenz gebracht.
Doch wie der Lenz gar rasch vorüber zieht,
So hat das Glück nur flüchtig mich gegrüßt.
O mög` dir sagen dieses kleine Lied,
Daß nie mehr meine Seele dich vergißt!
Karl Friedrich Mezger