Unsere Fehlschläge sind oft erfolgreicher als unsere Erfolge.
Neues vom: Donnerstag, 15. April 2021
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Ich, ´ne arme Reblaus im Wein,
bin nicht stark, solang ich allein,
um diesen großen Rebenbaum,
in einem Leben zu verdaun.
Meine Kumpel, hier im Revier,
sie stehen ewig treu zu mir
und helfen mir gern, ganz gewiss,
mit einem guten Rebstockbiss.
Die Weinstöcke mutig fällen,
das geht nicht ohne Gesellen.
Wir beißen den Stock, tief ins Mark.
Zusammen sind wir bärenstark !
(c) Olaf Lüken (März 2021)
Unrecht mir gegenüber dulde ich nicht, ich lass‘ mich nicht beleidigen und wer mir zu nahe kommt, der wird zur Hölle geschickt. Ich bin anderen gegenüber gerecht, also fordere ich auch von anderen Gerechtigkeit.
Palmsonntag in der
Sennegemeinde.
Ein Städtchen
leuchtet in strahlendem Weiß.
Augen glänzen erwartungsfroh.
Die Sonnenschirme
vor dem kleinen Café
werfen Schatten
auf Tische und Bänke.
Frisch ist der Saft
im irdenen Krug.
Der Himmel
über den Föhren,
ein stählernes Blau,
ist wolkenfrei.
Gegen den Stamm
hämmert ein Buntspecht.
Dann ist alles still.
Gottesfrieden überall.
Mittagszeit
in einer katholischen Stadt,
am Rand der Senne.
(c) Olaf Lüken (25.03.2021)
Ganz oben auf dem Birkenast,
Ein Vogel den Frühling verkündet.
Sein Lied klingt fröhlich und klar,
Die kalte Welt ruck zuck verschwindet.
Vorbei der Schnee, es wächst das Gras,
Krokusse farbenreich blühen,
Die ganze weite Sennewelt
Lässt ihre Frühlingsblumen glühen.
Ein Vogel kündigt den Frühling an,
Die Welt wird heller, von Tag zu Tag.
Die Heide ist frei von Eis und Schnee.
Lust und Frohsinn brechen sich Bahn.
(c) Olaf Lüken (März 2021)
Sie ist verarmt, ja obdachfrei,
die Kleider alt und sehr verschlissen,
trägt schwere Bündel – mehr als zwei,
die Nägel sind leicht eingerissen.
Es schmerzt ihre jeder Atemzug.
Das Herz mit Sorgen sehr beschwert.
Die Krücken, die sie bei sich trug,
sind keinen einzigen Euro wert.
Burschen hatten unverhohlen,
bei einer üblen Rauferei,
beide Krücken ihr gestohlen.
Dann schlugen sie das Holz entzwei.
In müden Augen Not und Weh.
Sie ist krank, habt doch Erbarmen !
Die Kälte drück, von Zeh zu Zeh,
sie ist die Ärmste unter Armen.
Der Mann ist tot, die Rente klein,
kann keine Miete bezahlen.
So wandert sie stets querfeldein,
ihre Füße tragen Sandalen.
Ich sah die Frau im abendrot,
auf ´ner Bank, bei einer Eiche;
die Augen offen, wie war tot.
Ein Auto holte ab die Leiche.
(c) Olaf Lüken (März 2021)
Er will mein Wissen klug vermehren,
erklärt, präzisiert, immerfort,
ist bei den Forschern stets vor Ort,
kann uns die Welt zeitnah erklären.
Er führt sehr gern ein gewichtig Wort,
will glänzen mit fremden Lehren,
träumt von Journalismusehren,
was älter als ich, fließt über Bord.
Ich seh die Welt sich langsam drehen
und bleib getröstet auf der Erden.
Ich wand’re mit den Menschenherden,
fühl viel Gras zwischen meinen Zehen.
(c) Olaf Lüken (März 2021)
Den Duft von geschenktem Moschus
unter Verschluss gebracht.
Die Hülle unseres Lieblingssongs
als Lesezeichen in die Akte gesteckt.
Die Hochzeitfotos
mit schwarzen Luftballons übermalt.
Die Wandflecken vom letzten Krach
mit Lösungsmittel entfernt.
Das brünette Beweisfoto
in Streifen geschnitten.
Aus deinem Abschiedsbrief
einen Flieger gebastelt.
Den überlassenen Schlüssel
verwahrt – für alle Fälle.
Das Scheidungsurteil
zwischen die Buchseiten geklemmt.
Den zerbrochenen Glorienschein
in den Sondermüll geworfen.
(c) Olaf Lüken (März 2021)
Wer den ganzen Tag nur sitzt
hat bald das Sofa abgewetzt.
Mit ihm versinkt die Lebenskraft,
er fühlt müde sich und abgeschlafft.
Vorüber gehen die Lebensjahre,
die Haut wird rot, weiß sind die Haare.
Ich fühl mich alt, bin ziemlich mürbe.
Es wäre besser, dass ich stürbe.
In mir kriecht der Alterswurm,
bläst die Trompete auf zum Sturm.
Ein Rabe in die Höhe steigt.
Welch Omen, hab ich es vergeigt ?
Mein Freund, stämmig wie ein Athlet,
erzählt mir, dass bald nix mehr geht.
Ein anderer geht gebeugt und krumm,
sein wacher Geist hält ihn in Schwung.
Nach äußeren Dingen trachten,
innere Werte nicht achten.
Die alten Straßen abzuwandern
oder sich einfach auszusondern ?
Altern ist wie eine Welle im Meer.
Lass dich tragen, bleib obenauf.
Treibe leicht, mach dich nicht schwer.
Irgendwann endet jeder Lebenslauf !
(c) Olaf Lüken (März 2021)
Corona – März 2021
Corona reist auch durch meine Welt,
schlug auf in China ihr erstes Zelt.
Steht die Zeit ? Oder rennt sie noch ?
Das Virus drückt, wie ein schweres Joch !
Der Winter raste an mir vorbei,
wie ein blitzschneller ICE.
Die Sitze bleiben covidfrei
und niemand winkte Ade.
Ich bin zuhaus und schau hinaus.
Die Welt, die sieht zum Kotzen aus.
Selbst mein Stuhl will mich verlassen,
mich nicht mal auf sich sitzen lassen.
Er hat genug von meinem Gewicht.
Er hasst den Arsch, der auf ihm sitzt.
Das alte Jahr, es ging vorbei,
die Stimmung drückt, ist schwer wie Blei.
Die Massen sind Ostern zu Hause.
Auch Weißkittler schuften ohne Pause.
Ich werde morgen vorwärts schauen
und mich dem Sommer anvertrauen.
(c) Olaf Lüken (März 2021)
Der Kurierfahrer ist ein armes Tier.
Werden wir ihn ehrlich beklagen ?
Er bringt die Pakete zu dir und mir,
wird seinen Lohn nicht hinterfragen.
Er weint vor sich hin in langer Nacht,
wünscht sich ein Leben für die Seinen.
Er lehnt sich nicht auf, weil ohne Macht.
Auf Amazon soll die Sonne scheinen.
(c) Olaf Lüken (März 2021)
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